Leider mehr Schein als Sein
The Serpent and the Wolf besticht auf den ersten Blick mit einer wunderschönen Aufmachung – Cover und Farbschnitt sind echte Hingucker. Inhaltlich kann der Roman jedoch leider nicht mithalten.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, was grundsätzlich kein Problem wäre, würde sich der Sprachfluss nicht stellenweise etwas ungeschickt formuliert oder schlecht übersetzt anfühlen – zum Beispiel: „Obwohl es noch früh am Abend war, war Vaasas Kiefer völlig verkrampft“ oder „Der Ton, in dem er das sagte, prickelte über ihre Nerven und machte sie rasend vor Wut“. Zudem wiederholen sich bestimmte Worte wie “verdammt” oder Phrasen wie “„dabei kam er ihr viel zu nah“ irritierend oft und die Art der Schilderungen wirkte häufig etwas zu plump und emotionslos.
Ich hatte mich zudem auf eine taffe, clevere Protagonistin gefreut, doch Vaasa bleibt hinter ihrer eigenen Beschreibung zurück. Sie wird als intelligent, kaltherzig und durchtrieben beschrieben, doch in ihren Handlungen spiegelt sich das kaum wider. Stattdessen wirkt sie auf mich oft trotzig und unnahbar, ohne dass ihre Ablehnung gegenüber anderen nachvollziehbar begründet wird. Dadurch, dass sie ihren vermeintlichen Scharfsinn kaum unter Beweis stellt, wird ihr Selbstvertrauen zur Arroganz, was sie für mich zu einer extrem unsympathischen Protagonistin machte.
Reid gefiel mir als Figur deutlich besser – er ist emotional intelligent, rücksichtsvoll und meistens clever, anstatt dem typischen broody Alpha-Male-Klischee, wie man es inzwischen aus vielen Romantsy-Büchern kennt, zu entsprechen. Allerdings wirkt auch seine Charakterisierung stellenweise nicht ganz stimmig. Einerseits wird er als brutaler Kriegsherr und Top-Kandidat für das Amt des Hauptmanns eingeführt, andererseits braucht er Vaasas Hilfe, um in politischen Gesprächen zu bestehen. Seine Zuneigung für Vaasa war für mich nicht nachvollziehbar und die Enemies to Lovers-Dynamik wirkt durch den Mangel an plausiblen Motiven erzwungen - zumal Vaasa von Beginn an die einzige ist, die überhaupt eine Feindschaft empfindet. Seine ständige Benutzung des Kosenamens Wildfang empfand ich eher als unangenehm und etwas cringy als charmant.
Das Magiesystem inklusive der verschiedenen Hexenzirkel bleibt leider das gesamte Buch über vage und unzureichend erklärt. Die Darstellung der Magie der Veragi-Hexen als „schwarzer, schlängelnder Rauch“ entspricht genau dem, wie es sich für mich als Leser anfühlte: wenig greifbar.
Es tut es etwas leid, einem Debütroman eine so schlechte Bewertung zu geben, denn Kreativität und interessantes World-Building sind grundsätzlich definitiv vorhanden. Das politische Intrigenspiel neben der Liebesgeschichte war eine interessante Ergänzung, ebenso wie Vaasas langsame Entwicklung von Misstrauen und Ablehnung hin zu mehr Vertrauen und Freundschaft. Auch der Hexenzirkel als unterstützendes Frauennetzwerk gefiel mir.
Insgesamt blieb The Serpent and the Wolf für mich jedoch trotzdem weit hinter meinen Erwartungen an gute Fantasy / Romantasy zurück – zu viele Widersprüche, blasse Charaktere und ein unausgereiftes Magiesystem haben es mir schwer gemacht, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Daher würde ich das Buch weder empfehlen noch eine Fortsetzung lesen.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, was grundsätzlich kein Problem wäre, würde sich der Sprachfluss nicht stellenweise etwas ungeschickt formuliert oder schlecht übersetzt anfühlen – zum Beispiel: „Obwohl es noch früh am Abend war, war Vaasas Kiefer völlig verkrampft“ oder „Der Ton, in dem er das sagte, prickelte über ihre Nerven und machte sie rasend vor Wut“. Zudem wiederholen sich bestimmte Worte wie “verdammt” oder Phrasen wie “„dabei kam er ihr viel zu nah“ irritierend oft und die Art der Schilderungen wirkte häufig etwas zu plump und emotionslos.
Ich hatte mich zudem auf eine taffe, clevere Protagonistin gefreut, doch Vaasa bleibt hinter ihrer eigenen Beschreibung zurück. Sie wird als intelligent, kaltherzig und durchtrieben beschrieben, doch in ihren Handlungen spiegelt sich das kaum wider. Stattdessen wirkt sie auf mich oft trotzig und unnahbar, ohne dass ihre Ablehnung gegenüber anderen nachvollziehbar begründet wird. Dadurch, dass sie ihren vermeintlichen Scharfsinn kaum unter Beweis stellt, wird ihr Selbstvertrauen zur Arroganz, was sie für mich zu einer extrem unsympathischen Protagonistin machte.
Reid gefiel mir als Figur deutlich besser – er ist emotional intelligent, rücksichtsvoll und meistens clever, anstatt dem typischen broody Alpha-Male-Klischee, wie man es inzwischen aus vielen Romantsy-Büchern kennt, zu entsprechen. Allerdings wirkt auch seine Charakterisierung stellenweise nicht ganz stimmig. Einerseits wird er als brutaler Kriegsherr und Top-Kandidat für das Amt des Hauptmanns eingeführt, andererseits braucht er Vaasas Hilfe, um in politischen Gesprächen zu bestehen. Seine Zuneigung für Vaasa war für mich nicht nachvollziehbar und die Enemies to Lovers-Dynamik wirkt durch den Mangel an plausiblen Motiven erzwungen - zumal Vaasa von Beginn an die einzige ist, die überhaupt eine Feindschaft empfindet. Seine ständige Benutzung des Kosenamens Wildfang empfand ich eher als unangenehm und etwas cringy als charmant.
Das Magiesystem inklusive der verschiedenen Hexenzirkel bleibt leider das gesamte Buch über vage und unzureichend erklärt. Die Darstellung der Magie der Veragi-Hexen als „schwarzer, schlängelnder Rauch“ entspricht genau dem, wie es sich für mich als Leser anfühlte: wenig greifbar.
Es tut es etwas leid, einem Debütroman eine so schlechte Bewertung zu geben, denn Kreativität und interessantes World-Building sind grundsätzlich definitiv vorhanden. Das politische Intrigenspiel neben der Liebesgeschichte war eine interessante Ergänzung, ebenso wie Vaasas langsame Entwicklung von Misstrauen und Ablehnung hin zu mehr Vertrauen und Freundschaft. Auch der Hexenzirkel als unterstützendes Frauennetzwerk gefiel mir.
Insgesamt blieb The Serpent and the Wolf für mich jedoch trotzdem weit hinter meinen Erwartungen an gute Fantasy / Romantasy zurück – zu viele Widersprüche, blasse Charaktere und ein unausgereiftes Magiesystem haben es mir schwer gemacht, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Daher würde ich das Buch weder empfehlen noch eine Fortsetzung lesen.