Ungezügelte Magie, eine arrangierte Ehe und eine rebellische Heldin

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wacaha Avatar

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Vaasa ist wütend: Die asterische Königstochter wurde nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Bruder gegen ihren Willen mit dem Herrscher des verfeindeten Nachbarreichs Ikruria verheiratet. Mit einer List gelingt es ihr, in der Hochzeitsnacht ihren frisch angetrauten Ehemann Reid zu überlisten und flieht. Denn Vaasa hat noch ein weiteres Problem: Seit dem Tod ihrer Mutter ist sie verflucht und die ihr innewohnende Magie droht sie zu töten. Doch Reid findet sie und bietet ihr einen Handel an: Ihre Loyalität als Ehefrau für drei Jahre gegen Hilfe zur Beherrschung der Kräfte. Vaasa stimmt zu, nichtsahnend, dass sie dadurch Informationen erhält sowie Dinge und Emotionen kennenlernt, die sie alles bisher Bekannte hinterfragen lassen. Wem kann sie vertrauen? Und welche Seite wird sie letztendlich wählen?
„The Serpent and the Wolf” ist der erste Band einer Romantasy-Dilogie der amerikanischen Autorin Rebecca Robinson. Meine Ausgabe hat durch ein mysteriös wirkendes Cover sowie einen wunderschönen Farbschnitt bestochen. Zu Beginn des Buches selbst ist eine Karte der Königreiche dargestellt, welche im Buch behandelt werden. Um diese Karte war ich sehr froh, da ich mir etwas schwergetan habe, mich in der unbekannten Welt mit den teils sehr fremdartig klingenden Namen zurecht zu finden. Ebenfalls sinnvoll wäre für mich ein Personenverzeichnis gewesen, da teilweise sehr viele Namen und Positionen genannt wurden und ich zugegebenermaßen irgendwann den Überblick verloren habe.
Die dargestellte Welt an sich gefällt mir sehr gut, auch wenn ich bezüglich der dargestellten Magie nach wie vor einige Fragen habe, die sich vielleicht aber im zweiten Teil klären werden. Die Autorin hat mich als Leser sehr gut abgeholt und in die Welt eingeführt. Insgesamt hat mich alles etwas ans Mittelalter erinnert, der magische Anteil war dann doch recht begrenzt. Inhaltlich hat der „Enemies-to-lovers“-Anteil den des Fantasy-Genres deutlich überstiegen.
Die Protagonisten haben alle recht eindeutige Charaktere, wobei ich etwas gebraucht habe, um mit Vaasa warm zu werden. Ihre rebellische Art hat mich manchmal etwas genervt, während ich mir den Reid, wie wir ihn kennengelernt haben, nicht als den Krieger vorstellen konnte, als der er wohl im Land bekannt ist. Ihre Wortgefechte fand ich anfangs noch amüsant, irgendwann aber leider eher anstrengend.
Hinsichtlich der Lovestory zwischen Reid und Vaasa war es recht schnell klar, wie diese enden wird. In anderen Handlungssträngen hingegen hat mich die Geschichte positiv überrascht, sie war zudem spannend, prickelnd, grausam und faszinierend gleichermaßen – auf jeden Fall sehr emotional. An manchen Stellen haben mich kleinere Logikfehler und Wiederholungen gestört und der Mittelteil hat sich etwas gezogen, da hier sehr viel Politik und Wirtschaft im Detail besprochen wurde. Insbesondere die politischen Verwirrungen der zahlreichen Personen waren mir irgendwann ein bisschen zu viel. Das Buch endet sehr actionreich mit einigen Wendungen und einem fiesen Cliffhanger, der neugierig auf den zweiten Teil macht, den ich trotzdem sehr gerne lesen würde.