Wo Schlange und Wolf sich gute Nacht sagen. Oder sich doch die Hand reichen?

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ellixbooklove Avatar

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Vaasalisa ist die Königstochter Asterias und wird wider Willen mit einem Vormann eines verfeindeten Königreichs verheiratet. Daher versucht sie, ihren Ehemann noch in der Hochzeitsnacht zu ermorden und anschließend zu fliehen. Die Sache gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Reid stellt sich als sehr charmant heraus und bietet ihr zudem seine Hilfe an. Als Erbin einer besonderen Art von Magie weiß sie bisher noch nicht mit dieser umzugehen. Obwohl sie dafür ihre Freiheit opfern muss, lässt sie sich auf den Handel mit Reid ein, um endlich Kontrolle über ihre Fähigkeiten zu erlangen. Doch das scheint alles halb so schlimm, denn zum ersten Mal in ihrem Leben beginnt sie, sich an einem Ort zu Hause zu fühlen.

Das Cover sieht wunderschön ästhetisch und zugleich düster aus, was zu dem passt, was der Titel vermittelt. Der Farbschnitt ergänzt es außerdem perfekt, weshalb ich ein wenig traurig darüber bin, kein Exemplar mit Farbschnitt erwischt zu haben. Letztendlich ist aber natürlich vor allem der Inhalt entscheidend. Nach dem sehr rasanten Start mit dem versuchten Mordanschlag geht die Geschichte etwas gediegener weiter und hat im weiteren Verlauf immer wieder tolle Wohlfühlmomente, die mich doch überrascht haben. Allerdings absolut positiv. Besonders mochte ich die Szenen in den Bibliotheken. Da habe ich glatt Lust bekommen, auch dort lernen zu dürfen. Zugleich gab es, wie erwartet, aber auch zahlreiche Kampfszenen. Diese waren mir persönlich stellenweise zu brutal. Allerdings muss man in einer Geschichte, die von verfeindeten Königreichen handelt, natürlich damit rechnen und vermutlich lassen solche brutalen Schilderungen die Situation erst authentisch wirken. Für mich war es dennoch zu viel des Guten und ich habe mich auch geekelt. Gleiches gilt für eine der erotischen Szenen. Da solche Aspekte immer Geschmackssache sind, mögen das für andere Leser:innen keine Kritikpunkte sein. Mein Leseerlebnis haben sie dennoch beeinträchtigt. Leider, muss ich sagen, denn davon abgesehen haben mir sowohl die Storyline und der Spannungsaufbau als auch die Charaktere sehr gut gefallen. Auch die Hexen-Thematik, die ich gar nicht erwartet hätte, war genau meins. Wenn es nach mir ginge, hätte man diese Szenen sogar noch ausweiten können. Ich hätte beispielsweise gerne mehr darüber erfahren, wie genau Vaasa lernt, ihre Magie unter Kontrolle zu bringen. Das wurde immer nur sehr grob umschrieben. Auf diese Weise hätte man vielleicht auch Amalie noch besser kennengelernt, die mir neben Vaasa und Reid wirklich ans Herz gewachsen ist. Obwohl viele Aspekte der Geschichte mir total zugesagt haben, kann ich aus den genannten Gründen leider „nur“ 4 Sterne vergeben. Highlight-Potenzial habe ich zwischendurch definitiv gesehen.

Fazit: Eine spannende und stellenweise sehr brutale High Fantasy, mit liebenswerten wie grausamen Charakteren. Alles, was viele sich bei einer guten Romantasy wünschen, mir persönlich war es etwas zu blutig und explizit.