Island Liebe

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sofies_welt Avatar

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Nach einer gescheiterten Beziehung wohnt die Anwaltsgehilfin Elin wieder bei ihren Eltern. Die Trennung hat tiefe Narben hinterlassen, weshalb sie sich, aufgrund ihrer Selbstzweifel und Scham über ihren Körper, immer mehr zurück zieht. Nur die wilde Natur und das Kochen neuer Rezepte bringen etwas Abwechslung in den tristen Alltag.
Als sie während eines Kochkurses den charmanten und attraktiven Jon kennenlernt, ist sie sehr verunsichert. Interessiert er sich wirklich für sie?

Elin ist ein Charakter, mit dem sich wohl viele identifizieren können. Denn wer stand noch nicht vor dem Spiegel und haderte mit seinem Spiegelbild (egal ob zu groß, klein, dick, dünn)? Ihre Erfahrungen, aus der toxischen Beziehung und auch aus ihrer Kindheit, hinterließen tiefe Spuren. Als Jon sich ihr nähert ist sie deshalb sehr zurückhaltend, kann es zuerst gar nicht glauben. Doch Jon schenkt ihr die nötige Zeit und das Vertrauen, Stück für Stück eine Beziehung aufzubauen.
Mir gefällt es sehr, dass in diesem Buch die Hauptperson nicht dem erwarteten Erscheinungsbild entspricht. Ebenso steht die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund, sondern entsteht parallel zur den Hauptthemen Selbstfindung und Bodyshaming. Es verdeutlicht außerdem, wie schnell man Personen (teils unbewusst) mit Worten und Gesten verletzen kann und wie weitreichend die Folgen sein können.
Auch wenn ich mir etwas mehr Spannung bzw. Unvorhersehbarkeit gewünscht hätte, habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann es definitiv empfehlen, da es mal einen anderen Schwerpunkt setzt.
Ganz davon abgesehen muss ich noch die großartige Covergestaltung erwähnen. Die Nordlichter lassen einen sofort träumen und dank den Bildern auf den Innenseiten wächst das Fernweh.