Neue Liebe vor toller Landschaftskulisse

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waterlilly Avatar

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Da ich selber gerne einmal Polarlichter sehen möchte, hat mich das Cover von Kira Mohns neuem Roman auf den ersten Blick angesprochen. Auch in der Geschichte selbst kommen immer wieder bildgewaltige Landschaftsbeschreibungen vor, die Lust machen, sich sofort in den nächsten Flieger nach Island zu setzen.
Die zentrale Hauptfigur ist die 24-jährige Elin, die große Komplexe wegen ihres Körpergewichts hat. Sie schämt sich zu essen und hat sich versagt, ihren Traumjob Köchin zu erlernen. Nach der Trennung von ihrem Freund Daniel möchte sie ein wenig zu sich selber finden und meldet sich für einen Kochkurs an. Schon am ersten Abend lernt sie dort den attraktiven Jon kennen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen doch Elins Selbstzweifel kommen der jungen Liebe immer wieder in die Quere.
Jon war ein toller Charakter. Er ist ein einfühlsamer und tiefgründiger Mann und ich konnte Elins Begeisterung sehr gut nachvollziehen. Kira Mohn hat definitiv ein Talent dafür, männliche Protagonisten zu erschaffen, in die man sich als Leser selbst verlieben könnte.
Elin ist ebenfalls ein lieber Mensch und ich wollte sie wirklich mögen allerdings kreisen ihre Gedanken 24/7 nur um ihr Gewicht.
Ich finde es wichtig und richtig, dass auch die Protagonisten in fiktiven Geschichten nicht immer nur Modelmaße haben und den gängigen Schönheitsidealen entsprechen aber Elin war wirklich extrem in ihrem Gedankenkarussell gefangen und es ging fast auf jeder Seite nur um ihre Figur, ich konnte es teilweise schon nicht mehr hören. Elin ruiniert intime Szenen durch ihre ständigen Zweifel nicht nur für sich selber sondern für den Leser direkt mit.
Mir ist zum zweiten Mal in einem Kira Mohn Buch aufgefallen, dass die Autorin das Thema Veganismus / Vegetarismus in ihre Geschichte einfließen lässt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst vegetarisch bzw. teilweise vegan lebe und mich mit Ernährung und kochen gut auskenne, aber die Art, wie die Autorin dieses Thema behandelt und aus Selbstverständlichkeiten etwas Außergewöhnliches macht, hat für mich etwas sehr Aufgesetztes an sich und wirkt nicht natürlich sondern so, als wenn auf ein Trendthema aufgesprungen wurde, dass ihr aber selber fremd ist.
Der Teil mit dem Kochkurs hat mir deswegen leider überhaupt nicht gefallen.
Was das Buch für mich besonders gemacht hat, waren definitiv Jon und die Landschaft.
„The sky in your eyes“ ist ein ruhiger Roman, mit einigen romantischen Momenten, bei dem man sich prima entspannen kann.