Abgebrochen bei 70 Prozent...

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nataliamelike Avatar

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Inhalt (Klappentext)

In Astraeas Welt durchstreifen Vampire die Nacht auf der Jagd nach Blut und Seelen, und ein grausamer Herrscher hält die fünf Reiche der Menschen in seinem eisernen Griff. Astraeas eigene Vergangenheit aber ist in Dunkelheit gehüllt, nur bruchstückhafte Erinnerungen an fünf Jahre sind ihr geblieben. Bis sie eines Tages Nyte begegnet, dem geheimnisvollen, mächtigen Vampir, der sie in ihren Träumen verfolgt und dessen Schatten ihr tagsüber nie von der Seite weichen. Astraea weiß, dass sie ihm nicht trauen kann – und wird doch immer stärker von seinem düsteren Charme angezogen. Bis Nyte ihr ein unwiderstehliches Angebot macht ...

Meine Meinung

Eines vorab: Ich habe das Buch auf Seite 466 von 668 abgebrochen.

Nachdem ich es in der Verlagsvorschau entdeckt und die Leseprobe gelesen habe, bin ich wirklich neugierig geworden. Umso größer war meine Enttäuschung als ich schon nach den ersten Kapiteln nicht wirklich mit der Geschichte warm werden konnte.

Wir begleiten die Protagonistin Astraea, die sich nicht daran erinnert, wo sie herkommt und wer sie ist. Ihre Erinnerung beginnt, als Hektor sie gefunden hat, der sie geradezu in Gefangenschaft hält. Doch es gelingt ihr, sich immer wieder raus zu schleichen und ihre Freundin Cassia zu besuchen, die Astraea bittet, sie zum Libertatem zu begleiten. Eine Bitte, die alles verändert ...
Und dann gibt es da noch Nyte, den Astraea eines Nachts auf Hektors Anwesen antrifft und der ab dem Moment überall zu sein scheint. Und ihr immer dann erscheint, wenn sie am dringensten Hilfe benötigt...

Der Schreibstil hat mir anfangs noch gut gefallen. Er ist sehr bildlich und stellenweise sogar ein wenig poetisch. Und doch hat die Autorin es leider in meinen Augen nicht wirklich geschafft, Emotionen zu vermitteln.

Das Buch beginnt spannend, doch schon nach wenigen Seiten sind mir immer wieder Unstimmigkeiten aufgefallen, wenn es um zeitliche und örtliche Zusammenhänge während der Handlung ging. Astraea scheint sich aus einer kritischen Situation in die nächste zu befördern während keinerlei Zeit vergeht und riesige Strecken in Minuten zurückzulegen? Oder sind es doch Stunden? Es waren Stellen, die für mich nicht greifbar waren, aber über die ich auch mal hinweg sehen kann...

Wären da nicht die Lücken in der Geschichte, die durch Nytes mysteriöse Anwesenheit gefüllt wurden.

Er taucht plötzlich auf und verschwindet dann genauso schnell wieder. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob Astraea einfach nur halluziniert oder da Magie im Spiel ist. Zumindest müssten da Fragen aufkommen, nicht wahr? Naja, nicht bei Astraea. Leider scheint sie mehr Glück als Verstand zu haben, denn sie ist die gesamte Geschichte über naiv und vertraut jedem dahergelaufenen Fremden gleich ihr Leben an – und zwar wortwörtlich. Ich mochte zu Beginn noch, dass wie hier keine "klassische" selbstsichere, starke und unbezwingbare Protagonistin haben. Doch leider fehlt mir bei Astraea jegliche Charakterentwicklung.

Mit Nyte wurde ich leider ebenso wenig warm, sodass auch sein Auftauchen die Geschichte für mich kaum bereichert hat. Etwa bei der Hälfte des Buches erfährt man etwas Neues bzgl. seines Charakters, was bei mir die Hoffnung geweckt hat, dass nun doch etwas Schwung in die Geschichte kommt. Doch auch dies konnte mich letztlich leider nicht überzeugen. Ich werde an dieser Stelle inhaltlich nicht weiter ausführen, da dies Spoiler darstellen würde.

Die Liebesgeschichte zwischen Nyte und Astraea ist für mich kaum eine Erwähnung wert. Ja, sie nimmt einen großen Teil der Handlung ein, aber ich fand nichts daran authentisch oder überzeugt. Dass viele der Interaktionen mir eher unangenehm waren, ist wohl das Höchste der Gefühle hierbei.

Und dann ist da noch das Libertatem, der Fokus der Geschichte. Oder etwa doch nicht...? Obwohl das Libertatem bereits ab dem ersten Kapitel stetig Erwähnung fand, erschien es mir letztlich zu nebensächlich. Auch nach nahezu 500 Seiten kann ich kaum beschreiben, was sich konkret darunter verstehen lässt. Scheinbar ein Kampf um Leben und Tod, indem das Schicksal der Reiche der Menschen für das nächste Jahrhundert entschieden wird. Praktisch wirkt das Ganze dann aber wie ein Wettbewerb zwischen zankenden Teenagern, dem sich Astraea mal eben nebenbei widmet, wenn sie die Zeit dafür findet.

Mir fehlte hierbei wie auch in der gesamten Geschichte der rote Faden. Dem Buch fehlt es an gutem Worldbuilding als Fundament, wodurch sich der Handlung schwer bis kaum folgen lässt.

Fazit

Alles in allem eine große Enttäuschung für mich. Von mir gibt es definitiv keine Leseempfehlung und es ist mir ehrlicherweise ein Rätsel, wie diese Geschichte es so durch das Lektorat geschafft hat. Es fällt mir schwer, alle Punkte, die mich gestört haben, kurz und knapp zusammenzufassen. Doch meine größten Kritikpunkte sind, dass die Charaktere oberflächlich bleiben, die Storyline und das Worldbuilding lückenhaft sind und ich mit der Liebesgeschichte nichts anfangen kann. Am Ende konnte mich nicht einmal das Hörbuch dazu bringen, dieses Buch zu beenden.


1 von 5 Sternen


Auch wenn mich das Buch nicht überzeugen konnte, danke ich dem Bramble Verlag und Lovelybooks für das Rezensionsexemplar und die Möglichkeit, an der Leserunde teilzunehmen!
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