Einfach Sommer
Lucia Sterlings The Summer That Broke Us ist ein kraftvoller und bewegender New-Adult-Roman, der den Leser in die sonnenverbrannte Küstenlandschaft Malibus entführt – ein Setting, das auf den ersten Blick Leichtigkeit und Sommerglück verspricht, sich jedoch schnell als Bühne für tiefe emotionale Abgründe und intensive Charakterentwicklungen entpuppt.
Im Zentrum der Geschichte steht Sutton, eine scheinbar selbstbewusste und lebensfrohe junge Frau, die für ihren dritten Sommer als Lifeguard nach Malibu zurückkehrt. Begleitet wird sie diesmal von ihrer besten Freundin Layla, die sich endlich hat überzeugen lassen, das Lifeguard-Training zu absolvieren. Was wie der perfekte Mädchensommer beginnt, wird schnell von den Schatten der Vergangenheit und den eigenen inneren Dämonen überschattet.
Bereits der Prolog lässt erahnen, dass sich unter der Oberfläche der glänzenden Sommerromanze etwas Dunkles verbirgt. Die Klippen Malibus werden nicht nur als romantischer Sehnsuchtsort, sondern auch als Symbol für Verzweiflung und Tod eingeführt – ein starker Kontrast, der sich wie ein Leitmotiv durch die Geschichte zieht. Die erste Szene mit Sutton am Rand der Klippen, zitternd vor Angst und unterdrückten Emotionen, lässt den Leser unmittelbar an ihrem inneren Konflikt teilhaben. Lucia Sterling gelingt es dabei, mit wenigen, atmosphärischen Bildern eine bedrohlich-schöne Kulisse zu zeichnen, die das gesamte Buch über eine unterschwellige Spannung aufrechterhält.
Sutton ist keine klassische Heldin. Sie ist gebrochen, gezeichnet von einem Ereignis, das lange im Dunkeln bleibt, und kämpft verbissen darum, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Ihre Verwandlung – äußerlich wie innerlich – ist spürbar und glaubwürdig. Von der extrovertierten, lebenslustigen Partygängerin ist kaum etwas übrig. Stattdessen lernen wir eine junge Frau kennen, die sich in Trainingsplänen und Leistungserwartungen verliert, die mit Panikattacken kämpft und deren Energie nicht aus Euphorie, sondern aus Schuldgefühlen gespeist wird. Der Druck, sich zu beweisen, ist dabei nicht nur sportlich motiviert, sondern zutiefst persönlich – Sutton hofft auf Vergebung, auf Erlösung, auf einen Neuanfang.
Layla, ihre beste Freundin, ist das emotionale Gegengewicht: loyal, fürsorglich, mit einem feinen Gespür für Zwischentöne. Ihre Beziehung zu Sutton ist von echter Freundschaft geprägt, aber auch sie hütet ein Geheimnis – etwas, das sie zunehmend voneinander entfremdet. Das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz, Vertrauen und Schweigen ist meisterhaft geschrieben. Die Dialoge zwischen den beiden sind ehrlich und verletzlich, ohne in Pathos oder Kitsch abzurutschen.
Als wäre das nicht genug, bringt ein Wiedersehen mit einem Mann aus Suttons Vergangenheit – dessen Namen sie nicht einmal kennt, dessen Augen sie aber nie vergessen hat – das fragile Gleichgewicht endgültig ins Wanken. Die Dynamik zwischen den beiden Figuren ist intensiv, geprägt von einem unausgesprochenen Trauma und einer unausweichlichen Anziehungskraft. Der Mann, der sich bald als Neuzugang im Lifeguard-Team entpuppt, bringt nicht nur Suttons Herz, sondern ihre gesamte Welt durcheinander. Das Besondere: Lucia Sterling verzichtet bewusst auf das klassische "Love-at-first-sight"-Klischee und verwebt die Liebesgeschichte stattdessen eng mit der psychischen Entwicklung ihrer Protagonistin.
Thematisch geht der Roman mutig über die üblichen New-Adult-Inhalte hinaus. Es geht um mentale Gesundheit, um den Umgang mit Schuld und Verlust, um posttraumatische Belastungen, Leistungsdruck und gesellschaftliche Erwartungen. Dabei gelingt es der Autorin, sensibel und authentisch zu erzählen – nie belehrend, sondern immer nah an ihren Figuren. Besonders eindrucksvoll sind die Panikattacken beschrieben, die Sutton beim Anblick des Meeres überkommen – ein bitterer Kontrast zu ihrer einstigen Liebe zur Brandung und ein starkes Symbol für ihre innere Zerrissenheit.
Die Sprache ist flüssig, modern und emotional. Lucia Sterling nutzt eine Ich-Perspektive, die dem Leser tiefe Einblicke in Suttons Gedankenwelt ermöglicht. Besonders gelungen ist der innere Monolog, der Suttons Zerrissenheit spiegelt – mal ironisch, mal schmerzlich direkt. Auch das Setting ist detailliert beschrieben, ohne ausufernd zu werden. Man kann das Salz auf der Haut fast schmecken, das Rauschen der Wellen hören und die kalifornische Sonne auf der Haut spüren – und gleichzeitig frösteln angesichts der inneren Kälte der Protagonistin.
Ein besonderes Stilmittel ist das eingestreute Tagebuch, dessen Autor zunächst anonym bleibt, dessen Zeilen jedoch zunehmend an Gewicht gewinnen. Diese Perspektive verstärkt das Gefühl, dass es mehr als nur eine Geschichte hinter dem Sommer in Malibu gibt – und dass das, was Sutton so verzweifelt zu vergessen versucht, vielleicht doch nicht so weit entfernt ist, wie sie hofft.
Fazit:
The Summer That Broke Us ist keine einfache Liebesgeschichte, sondern ein intensives, emotionales Porträt einer jungen Frau, die versucht, ihre Bruchstellen zu kitten und sich selbst neu zusammenzusetzen. Lucia Sterling schafft es, Themen wie Trauma, Freundschaft, Liebe und Selbstfindung auf sensible und zugleich packende Weise zu verarbeiten. Es ist ein Buch über das Zerbrechen – und das Heilwerden. Über Erinnerungen, die schmerzen, und über die Kraft, weiterzugehen.
Für Leser:innen, die emotionale Tiefe, psychologische Authentizität und eine bittersüße Coming-of-Age-Romanze suchen, ist dieser Roman ein echtes Highlight.
Im Zentrum der Geschichte steht Sutton, eine scheinbar selbstbewusste und lebensfrohe junge Frau, die für ihren dritten Sommer als Lifeguard nach Malibu zurückkehrt. Begleitet wird sie diesmal von ihrer besten Freundin Layla, die sich endlich hat überzeugen lassen, das Lifeguard-Training zu absolvieren. Was wie der perfekte Mädchensommer beginnt, wird schnell von den Schatten der Vergangenheit und den eigenen inneren Dämonen überschattet.
Bereits der Prolog lässt erahnen, dass sich unter der Oberfläche der glänzenden Sommerromanze etwas Dunkles verbirgt. Die Klippen Malibus werden nicht nur als romantischer Sehnsuchtsort, sondern auch als Symbol für Verzweiflung und Tod eingeführt – ein starker Kontrast, der sich wie ein Leitmotiv durch die Geschichte zieht. Die erste Szene mit Sutton am Rand der Klippen, zitternd vor Angst und unterdrückten Emotionen, lässt den Leser unmittelbar an ihrem inneren Konflikt teilhaben. Lucia Sterling gelingt es dabei, mit wenigen, atmosphärischen Bildern eine bedrohlich-schöne Kulisse zu zeichnen, die das gesamte Buch über eine unterschwellige Spannung aufrechterhält.
Sutton ist keine klassische Heldin. Sie ist gebrochen, gezeichnet von einem Ereignis, das lange im Dunkeln bleibt, und kämpft verbissen darum, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Ihre Verwandlung – äußerlich wie innerlich – ist spürbar und glaubwürdig. Von der extrovertierten, lebenslustigen Partygängerin ist kaum etwas übrig. Stattdessen lernen wir eine junge Frau kennen, die sich in Trainingsplänen und Leistungserwartungen verliert, die mit Panikattacken kämpft und deren Energie nicht aus Euphorie, sondern aus Schuldgefühlen gespeist wird. Der Druck, sich zu beweisen, ist dabei nicht nur sportlich motiviert, sondern zutiefst persönlich – Sutton hofft auf Vergebung, auf Erlösung, auf einen Neuanfang.
Layla, ihre beste Freundin, ist das emotionale Gegengewicht: loyal, fürsorglich, mit einem feinen Gespür für Zwischentöne. Ihre Beziehung zu Sutton ist von echter Freundschaft geprägt, aber auch sie hütet ein Geheimnis – etwas, das sie zunehmend voneinander entfremdet. Das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz, Vertrauen und Schweigen ist meisterhaft geschrieben. Die Dialoge zwischen den beiden sind ehrlich und verletzlich, ohne in Pathos oder Kitsch abzurutschen.
Als wäre das nicht genug, bringt ein Wiedersehen mit einem Mann aus Suttons Vergangenheit – dessen Namen sie nicht einmal kennt, dessen Augen sie aber nie vergessen hat – das fragile Gleichgewicht endgültig ins Wanken. Die Dynamik zwischen den beiden Figuren ist intensiv, geprägt von einem unausgesprochenen Trauma und einer unausweichlichen Anziehungskraft. Der Mann, der sich bald als Neuzugang im Lifeguard-Team entpuppt, bringt nicht nur Suttons Herz, sondern ihre gesamte Welt durcheinander. Das Besondere: Lucia Sterling verzichtet bewusst auf das klassische "Love-at-first-sight"-Klischee und verwebt die Liebesgeschichte stattdessen eng mit der psychischen Entwicklung ihrer Protagonistin.
Thematisch geht der Roman mutig über die üblichen New-Adult-Inhalte hinaus. Es geht um mentale Gesundheit, um den Umgang mit Schuld und Verlust, um posttraumatische Belastungen, Leistungsdruck und gesellschaftliche Erwartungen. Dabei gelingt es der Autorin, sensibel und authentisch zu erzählen – nie belehrend, sondern immer nah an ihren Figuren. Besonders eindrucksvoll sind die Panikattacken beschrieben, die Sutton beim Anblick des Meeres überkommen – ein bitterer Kontrast zu ihrer einstigen Liebe zur Brandung und ein starkes Symbol für ihre innere Zerrissenheit.
Die Sprache ist flüssig, modern und emotional. Lucia Sterling nutzt eine Ich-Perspektive, die dem Leser tiefe Einblicke in Suttons Gedankenwelt ermöglicht. Besonders gelungen ist der innere Monolog, der Suttons Zerrissenheit spiegelt – mal ironisch, mal schmerzlich direkt. Auch das Setting ist detailliert beschrieben, ohne ausufernd zu werden. Man kann das Salz auf der Haut fast schmecken, das Rauschen der Wellen hören und die kalifornische Sonne auf der Haut spüren – und gleichzeitig frösteln angesichts der inneren Kälte der Protagonistin.
Ein besonderes Stilmittel ist das eingestreute Tagebuch, dessen Autor zunächst anonym bleibt, dessen Zeilen jedoch zunehmend an Gewicht gewinnen. Diese Perspektive verstärkt das Gefühl, dass es mehr als nur eine Geschichte hinter dem Sommer in Malibu gibt – und dass das, was Sutton so verzweifelt zu vergessen versucht, vielleicht doch nicht so weit entfernt ist, wie sie hofft.
Fazit:
The Summer That Broke Us ist keine einfache Liebesgeschichte, sondern ein intensives, emotionales Porträt einer jungen Frau, die versucht, ihre Bruchstellen zu kitten und sich selbst neu zusammenzusetzen. Lucia Sterling schafft es, Themen wie Trauma, Freundschaft, Liebe und Selbstfindung auf sensible und zugleich packende Weise zu verarbeiten. Es ist ein Buch über das Zerbrechen – und das Heilwerden. Über Erinnerungen, die schmerzen, und über die Kraft, weiterzugehen.
Für Leser:innen, die emotionale Tiefe, psychologische Authentizität und eine bittersüße Coming-of-Age-Romanze suchen, ist dieser Roman ein echtes Highlight.