Gute Mischung, aber auch zu wenig Suspense
Sommer, Sommerbuch, das ist immer wieder toll, gerade wenn es so ein richtiges Hoch gibt und man diese ganzen speziellen Gefühle, die dabei entstehen, auch zwischen den Seiten widergespiegelt bekommt. Mit Lucia Sterling haben wir eine neue deutsche Autorin, die via Forever eine Dilogie auf den Buchmarkt bringt, die als Mischung von Liebesgeschichte und Suspense beschrieben wird, was ich immer gerne lese. Die Autorin selbst ist auch Rettungsschwimmerin, was sie hier inhaltlich verarbeitet und das hat mich auch neugierig gemacht.
Ich fand, dass diese typischen Sommervibes, die man sich von einem Buch für diese Jahreszeit wünscht, sehr gut rübergekommen sind. Wir befinden uns mit Sutton, Layla und Ben in Malibu, wo sie über Tags Schichten als Rettungsschwimmer haben, während ansonsten so eine typische Lagerfeueratmosphäre erzeugt wird, weil sie zwar nicht alle zusammenwohnen, aber natürlich auch nach getaner Arbeit noch Zusammensein wartet. Aber es ist natürlich auch Professionalität gefragt, denn der Job bedeutet viel Verantwortung und es wird auf einen speziellen Wettbewerb hingearbeitet. Das Setting hat mir echt gut gefallen, auch weil das Dasein eines Rettungsschwimmers gut eingearbeitet wird. Es ist nicht nur hübsches Beiwerk, es ist tatsächlich Dreh- und Angelpunkt von allem. Unsere Protagonistin Sutton hat auch an einem Erlebnis von vor einem Jahr zu knabbern, was eng damit zu tun hat und auch so erleben wir Einsätze, aber wir erleben auch die schwere Bürde für die Figuren, wenn mal etwas nicht klappt und kein Happy End hat. Dementsprechend fand ich, dass sich unter die stellenweise lockere Atmosphäre auch viel Ernsthaftigkeit mischte und was könnte echter sein?
Im Kern haben wir aber eine Liebesgeschichte. Ich muss gestehen, dass es anfangs etwas schwierig war. Sutton ist sichtlich geprägt von Dämonen ihrer Vergangenheit, aber sie ist dabei in ihrer Verarbeitung sehr verbissen und kontrollierend, sodass sie nicht unbedingt eine Figur ist, die einen sofort um die Finger wickelt. Umgekehrt erleben wir aber sofort ihre Perspektive auf Ben, die so subjektiv eindeutig ist, dass es da ebenfalls schwierig war, ihn sofort willkommen zu heißen, dabei gab es an ihm eigentlich nichts zu meckern. Dann wiederum hat er eine Geschichte mit Layla, der besten Freundin von Sutton und die beiden blicken wiederum auf sie, also ja, es war charakterlich anfangs extrem komplex. Mit dem erzwungenen Zusammenleben von Sutton und Ben wird das immer mehr aufgebrochen, auch wenn natürlich von Suttons Seite aus immer etwas dabei ist, was uns und Ben verborgen wird. Ich habe das oft auch schon bei Büchern erlebt, bei denen ich etwas abwägen muss, ob ich ein paar charakterliche Baustellen verzeihen muss, weil es für einige Geheimnisse und Überraschungseffekte Barrieren geben muss. Das würde ich hierfür gelten lassen, auch weil es so tatsächlich gelingt, dass es am Ende eine Wendung gibt. Teile konnte man sich irgendwie denken, aber ein Puzzleteil fehlte, dementsprechend ist die Geheimniskrämerei hier schon richtig.
Aber auch wenn man die Geheimnisse weglässt, dann entsteht zwischen Ben und Sutton etwas sehr Zartes. Ich fand es interessant, sie über ihre Trauererlebnisse so eng zusammenwachsen zu lassen, denn das war so eine ehrliche Ebene, die man sich wünscht. Das hat letztlich auch der Darstellung von beiden gut getan, weil Sutton offener wird, weil sie mehr über ihr Verhalten und wie sie auf andere wirkt, nachdenkt und umgekehrt kann Ben im Umgang mit seinem Vater Selbstbewusstsein tanken, um für sich einzustehen. Was nun noch ein wenig in den Fokus gerückt werden soll, das ist der Suspense-Teil. Ich finde schon, dass die Farbgestaltung des Covers und dann auch der Klappentext mit den Andeutungen verdeutlichen, dass es eine gewisse melancholische Ebene geben wird. Darauf habe ich auch gesetzt, aber letztlich finde ich das Marketing nicht ideal. Ich hatte gedacht, dass der Suspense-Teil mit Suttons Geheimnis zu tun hat, war aber nicht so. Stattdessen haben wir einen Todesfall, der ganz offensichtlich nur für den zweiten Teil gebraucht wird. Er wurde zwar erzähltechnisch auch hier schon knapp genutzt, aber der eigentliche Suspense-Teil, der wird ganz offensichtlich für den Band rund um Layla erst wichtig werden. Ich hätte es mit dem Marketing wahrscheinlich cleverer gefunden, das für beide Bücher gleich anzubieten. So wird hier ein bisschen etwas versprochen, was nicht eingehalten wird. Das Buch hat für mich auch so funktioniert, aber sich selbst ein Bein gestellt ist das auf jeden Fall.
Zuletzt will ich noch sagen, dass ich „The Summer That Broke Us“ als Hörbuch hatte. Isabel Kluth und Sebastian Fischer haben für mich als Sutton und Ben dabei gut funktioniert. Sie haben sie als Persönlichkeiten überzeugend eingefangen.
Fazit: „The Summer That Broke Us” ist gut für den Sommer, weil Rettungsschwimmen am Strand, Leichtigkeit der Jahreszeit und so vieles rüberkommen. Aber es gibt auch eine melancholischere Ebene, viel zum Thema Trauer und das hat sich zu einer guten Mischung mit einer spannenden Wendung zusammenfügen lassen. War nur leider nicht so viel Suspense, wie ich gedacht und erwartet hätte.
Ich fand, dass diese typischen Sommervibes, die man sich von einem Buch für diese Jahreszeit wünscht, sehr gut rübergekommen sind. Wir befinden uns mit Sutton, Layla und Ben in Malibu, wo sie über Tags Schichten als Rettungsschwimmer haben, während ansonsten so eine typische Lagerfeueratmosphäre erzeugt wird, weil sie zwar nicht alle zusammenwohnen, aber natürlich auch nach getaner Arbeit noch Zusammensein wartet. Aber es ist natürlich auch Professionalität gefragt, denn der Job bedeutet viel Verantwortung und es wird auf einen speziellen Wettbewerb hingearbeitet. Das Setting hat mir echt gut gefallen, auch weil das Dasein eines Rettungsschwimmers gut eingearbeitet wird. Es ist nicht nur hübsches Beiwerk, es ist tatsächlich Dreh- und Angelpunkt von allem. Unsere Protagonistin Sutton hat auch an einem Erlebnis von vor einem Jahr zu knabbern, was eng damit zu tun hat und auch so erleben wir Einsätze, aber wir erleben auch die schwere Bürde für die Figuren, wenn mal etwas nicht klappt und kein Happy End hat. Dementsprechend fand ich, dass sich unter die stellenweise lockere Atmosphäre auch viel Ernsthaftigkeit mischte und was könnte echter sein?
Im Kern haben wir aber eine Liebesgeschichte. Ich muss gestehen, dass es anfangs etwas schwierig war. Sutton ist sichtlich geprägt von Dämonen ihrer Vergangenheit, aber sie ist dabei in ihrer Verarbeitung sehr verbissen und kontrollierend, sodass sie nicht unbedingt eine Figur ist, die einen sofort um die Finger wickelt. Umgekehrt erleben wir aber sofort ihre Perspektive auf Ben, die so subjektiv eindeutig ist, dass es da ebenfalls schwierig war, ihn sofort willkommen zu heißen, dabei gab es an ihm eigentlich nichts zu meckern. Dann wiederum hat er eine Geschichte mit Layla, der besten Freundin von Sutton und die beiden blicken wiederum auf sie, also ja, es war charakterlich anfangs extrem komplex. Mit dem erzwungenen Zusammenleben von Sutton und Ben wird das immer mehr aufgebrochen, auch wenn natürlich von Suttons Seite aus immer etwas dabei ist, was uns und Ben verborgen wird. Ich habe das oft auch schon bei Büchern erlebt, bei denen ich etwas abwägen muss, ob ich ein paar charakterliche Baustellen verzeihen muss, weil es für einige Geheimnisse und Überraschungseffekte Barrieren geben muss. Das würde ich hierfür gelten lassen, auch weil es so tatsächlich gelingt, dass es am Ende eine Wendung gibt. Teile konnte man sich irgendwie denken, aber ein Puzzleteil fehlte, dementsprechend ist die Geheimniskrämerei hier schon richtig.
Aber auch wenn man die Geheimnisse weglässt, dann entsteht zwischen Ben und Sutton etwas sehr Zartes. Ich fand es interessant, sie über ihre Trauererlebnisse so eng zusammenwachsen zu lassen, denn das war so eine ehrliche Ebene, die man sich wünscht. Das hat letztlich auch der Darstellung von beiden gut getan, weil Sutton offener wird, weil sie mehr über ihr Verhalten und wie sie auf andere wirkt, nachdenkt und umgekehrt kann Ben im Umgang mit seinem Vater Selbstbewusstsein tanken, um für sich einzustehen. Was nun noch ein wenig in den Fokus gerückt werden soll, das ist der Suspense-Teil. Ich finde schon, dass die Farbgestaltung des Covers und dann auch der Klappentext mit den Andeutungen verdeutlichen, dass es eine gewisse melancholische Ebene geben wird. Darauf habe ich auch gesetzt, aber letztlich finde ich das Marketing nicht ideal. Ich hatte gedacht, dass der Suspense-Teil mit Suttons Geheimnis zu tun hat, war aber nicht so. Stattdessen haben wir einen Todesfall, der ganz offensichtlich nur für den zweiten Teil gebraucht wird. Er wurde zwar erzähltechnisch auch hier schon knapp genutzt, aber der eigentliche Suspense-Teil, der wird ganz offensichtlich für den Band rund um Layla erst wichtig werden. Ich hätte es mit dem Marketing wahrscheinlich cleverer gefunden, das für beide Bücher gleich anzubieten. So wird hier ein bisschen etwas versprochen, was nicht eingehalten wird. Das Buch hat für mich auch so funktioniert, aber sich selbst ein Bein gestellt ist das auf jeden Fall.
Zuletzt will ich noch sagen, dass ich „The Summer That Broke Us“ als Hörbuch hatte. Isabel Kluth und Sebastian Fischer haben für mich als Sutton und Ben dabei gut funktioniert. Sie haben sie als Persönlichkeiten überzeugend eingefangen.
Fazit: „The Summer That Broke Us” ist gut für den Sommer, weil Rettungsschwimmen am Strand, Leichtigkeit der Jahreszeit und so vieles rüberkommen. Aber es gibt auch eine melancholischere Ebene, viel zum Thema Trauer und das hat sich zu einer guten Mischung mit einer spannenden Wendung zusammenfügen lassen. War nur leider nicht so viel Suspense, wie ich gedacht und erwartet hätte.