Strand, Sonne, Schatten – ein Sommerbuch mit leichten Schwächen

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nanaslesetapsen Avatar

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Romantic Suspense ist für mich immer ein kleines Glücksspiel. Wenn's klappt, liebe ich die Mischung aus Gefühl und Nervenkitzel. Wenn nicht, dann bleibt man oft mit dem Gefühl zurück, dass etwas gefehlt hat. The Summer That Broke Us war irgendwo dazwischen.

Das Setting? Großartig. Malibu, Lifeguards, Sommerhitze – das Buch hat definitiv Vibes. Diese Stimmung wurde auch schön eingefangen und hat mich atmosphärisch gut abgeholt. Man spürt die Sonne auf der Haut, hört das Rauschen des Meeres und bekommt Lust auf ein kühles Getränk am Strand. Dafür gibt’s definitiv Pluspunkte.

Womit ich allerdings gestruggelt habe, waren die Figuren. Sutton war für mich schwer greifbar, und obwohl ich gemerkt habe, dass da viel unter der Oberfläche brodelt, hat mir der Zugang zu ihr gefehlt. Ben hatte Potenzial, kam für mich aber nicht ganz aus seiner Rolle heraus. Ihre Dynamik hat zwar funktioniert, aber nicht gefunkt. Die Dialoge wirkten stellenweise eher wie eine Pflichtübung als echte, glaubhafte Gespräche. Da wäre mehr Tiefe schön gewesen.

Der angepriesene Spannungsanteil? Leider nur sehr dezent spürbar. Ein paar Momente, in denen angedeutet wird, dass da noch was kommen könnte, ja. Aber insgesamt war der Suspense-Teil für mich eher Kulisse als tragender Bestandteil. Der Cliffhanger zum Schluss hat dann aber noch einmal ordentlich nachgelegt und macht neugierig auf Teil zwei. Das ist definitiv nicht selbstverständlich, wenn einen die Figuren nicht zu hundert Prozent überzeugt haben.

Fazit:
Ein Buch mit tollen Sommer-Vibes, starker Kulisse und einem atmosphärischen Grundton, das aber im Bereich Figurenentwicklung und Spannung nicht ganz das liefert, was ich mir erhofft hatte. Als leichte Sommerlektüre für zwischendurch auf jeden Fall geeignet, mit Luft nach oben.