Marokko

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Bea trifft eine folgenschwere Entscheidung, als sie Hals über Kopf ihren einträglichen Job als Model hinschmeißt und kurz darauf in den Tiefen der Medina Marrakeschs überfallen wird. Ohne Pass und Geld fährt sie mit Marnie mit an den Strand, wo die freundliche Frau eine kleine Unterkunft, das Surf House, betreibt. Was als kurze Auszeit in der Idylle beginnt, endet in einem Alptraum, als ein anderer Urlauber tot am Strand liegt.

Lucy Clarke zeichnet auf den ersten Seiten ein Urlaubsparadies schlechthin, pures und unbeschwertes Glück – ein Haufen Freunde, Wellen und Sonnenschein (kindle, Pos. 36), bevor sie Beas Probleme mit dem Modeljob näher beleuchtet. Sofort fühlt man sich als Leser mitten im Geschehen, spürt schillernde Farben und Hochgefühl einerseits, graue Tristesse und Aussichtslosigkeit andererseits. Durch den bildhaften Erzählstil bauen sich aufregende Bilder vor meinem geistigen Auge auf und ich fühle mich, als ob ich selbst am Strand sitzen und über die heranbrausenden Wellen blicken würde. Ich schmecke das Salz in der Luft und fühle mit Bea, die den Spiegel mit einem Tuch verhängt, um nicht in die eigenen leeren Augen schauen zu müssen, die nicht weiß, was sie von ihrem Leben erwartet, was sie wirklich will. Während sie sich darüber klar werden möchte und Marnie im Surf House hilft, passieren unerwartete Dinge.

Fesselnd liest sich dieser Thriller und hält so manche Überraschung bereit, welche nicht nur einige Figuren im Buch, sondern auch den Leser in Staunen versetzt. Lucy Clarke beschwört eine ganz besondere Stimmung im Fischerdorf Mallah herauf, vermischt geschickt Wahrheit und Lüge und führt damit alle hinters Licht. Wer packende Lesestunden sucht, sollte sich The Surf House nicht entgehen lassen.