Die Mischung war nicht meins

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shirley.lkn Avatar

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Das Buch beginnt in einem angenehmen Lesetempo. Doch mit der Zeit habe ich vergeblich auf eine spannende Wendung gewartet. "The Things We Left Unsaid - Unsere Herzen auf dem Spiel" von Simona Ahrnstedt hat leider nicht meinen Geschmack getroffen.

Das Cover finde ich okay. Es spricht mich an und die Farben sind gut gewählt. Passend zu dem Nachtclub von Kate hätte man vielleicht noch mit mehr dunkleren Akzenten spielen können. Der Titel passt soweit auch zum Buch. Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt gefällt mir bisher bei allen ihren Büchern ausgesprochen gut. Ein paar kleine Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen, aber diese waren nicht all zu schlimm. Am meisten hat mich die vulgäre Sprache der Charaktere gestört, mit welcher ich persönlich nichts anfangen kann. Die Autorin hat zudem viele obszöne Momente in die Geschichte eingebaut. Aller drei Seiten war das Thema Sex präsent. Das hat mich sehr in meinem Lesefluss gestört und war auch nicht das, was ich mir von der Geschichte erhofft hatte.

Die Charaktere haben mir zu Beginn gefallen. Ich habe mich gefreut, dass Protagonistin Kate stark und taff ist. Mit der Zeit wurde ihr Charakter für meinen Geschmack zu manipulativ und eingebildet. Ich finde, dass ihr Charakter sehr widersprüchlich gestaltet wurde, weshalb sie mir nicht mehr authentisch geblieben ist. Mir hat gefallen, dass Jacob sich am Anfang treu geblieben ist. Seine Charakterentwicklung hat mir dementsprechend nicht zugesagt. Mir hat gefallen, dass die Charaktere definierte Charakterzüge hatten und die Autorin diesen meist treu geblieben ist. Allerdings wurden ab der Mitte des Buches eben neue Eigenschaften zu den Charakteren hinzugefügt, welche mir weniger gefallen haben. Ich finde es schön, dass in dem Buch ein großer Fokus darauf gelegt wird, dass Jacob liebevoll zu Kate ist. Aber leider war auch dieses Verhalten irgendwann zu viel, sodass Jacob Kate's Körper kritisiert hat und sie als seinen Besitz betrachtet hat. Bei solchen Sätzen ist für mich alles vorbei. Ich hätte das Buch am liebsten abgebrochen, aber wollte es nicht unbeendet lassen.

Die Handlung hat mich überhaupt nicht mitreißen oder fesseln können. Maximal alles rund um den Nachtclub, hat mich ein bisschen begeistert. Es war nicht schön zu lesen, was für eine schlimme Kindheit und Jugend Kate hatte. Es war nicht schön zu lesen, wie sie erpresst und bedroht wird. Es war nicht schön zu lesen, wie eine schwangere Frau Alkohol trinkt und es war auch nicht schön zu lesen, wie sehr Jacob unter seiner Vergangenheit leidet. Zusammenfassend gibt es in dem Buch viel zu viele Themen, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte und die in mir Unwohlsein ausgelöst haben. Es gibt jede Menge ernste Themen, die mehr thematisiert werden müssen, aber in diesem Buch werden sie leider nur oberflächlich angesprochen. Aus diesem Grund ist das Buch für mich weder als Wohlfühlbuch geeignet, noch konnte ich es für seine Tiefgründigkeit lieb gewinnen. Sehr schade! Die Geschichte konnte mich nicht abholen. Zudem war mir alles rund ums Thema Sex in diesem Buch einfach zu viel des Guten.

Ich bin sehr enttäuscht von der Autorin und finde es schade, dass nun zum zweiten oder sogar schon dritten Mal in einem ihrer Bücher eine schwangere Frau Alkohol trinkt. Macht man das so in Schweden? Ich finde es nicht gut, dass dies in ihrem Büchern verharmlost wird. Ebenso Sex ohne Verhütung. Die Wertevermittlung der Autorin hat mich ebenfalls enttäuscht, weshalb ich keine ihrer Bücher mehr lesen möchte.

Dem Buch gebe ich gerade so noch 2/5 Sternen, da es mir zu Beginn sehr gut gefallen hat und auch die Idee rund um Kate und ihren Nachtclub toll ist. Ich möchte dieses Buch nicht weiterempfehlen... Wer oben genannte Inhalte gerne liest, der ist hier natürlich sehr gut aufgehoben. Für meinen Geschmack waren es nicht die Themen, über die ich gerne lese. Der Wohlfühlfaktor hat mir insgesamt gefehlt.