Tolles Cover, enttäuschender Rest

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lst1398 Avatar

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"The Things we left unsaid" war für mich das erste Buch aus dem Forever-Verlag. Mir gefiel das Cover des Taschenbuchs unglaublich gut und der Klappentext klang auch sehr interessant. Leider gefiel mir das Buch überhaupt nicht. Genau genommen empfand ich es als eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe. Zugegebenermaßen wusste ich nicht, dass das Buch eher zur Sorte spicy gehört, was ich pesönlich prinzipiell nicht lese. Das lag aber größtenteils daran, dass ich überall ausschließlich das Taschenbuchcover gesehen habe. Hätte ich das Ebook-Cover gesehen, wäre es direkt klar gewesen, da dieses Cover sehr genretypisch ist.
Allerdings war das nicht mein Hauptproblem mit dem Buch, denn die spicy Szenen kann man ja auch einfach überblättern. Vielmehr störte mich der Schreibstil. Spannung kam überhaupt keine auf. Das ständige Wiederholen von Floskeln ähnlich wie "Alles war perfekt, bis...", ja, ständig irgendwas mit Punkt, Punkt, Punkt, ging mir nach einer Weile gewaltig auf den Keks. Irgendwann wollte ich einfach, dass mal aufgehört wird um den heißen Brei herumzureden. Was ist ihm denn Schlimmes in seiner Vergangenheit passiert? Selbst nach einem guten Viertel des gesamten Buches wurde weiterhin versucht, mit den Floskeln Spannung aufzubauen.
Auf sprachlicher Ebene ließ das Buch ebenfalls sehr zu wünschen übrig. In dem Buch wird öfter das Wort "Schwanz" für das männliche Genital verwendet, als man es bei 100 Zoobesuchen hören würde. Spicy hin oder her, ich empfand es einfach als unfassbar eintönig, unkreativ und an vielen Stellen auch unangebracht vulgär, da es manchmal überhaupt nicht zu Teils sehr gefühlvollen Szenen passte.
Außerdem musste ich an einigen Stellen den Kopf schütteln. Beispielsweise gibt es recht zu Beginn des Buches einen inneren Monolog der weiblichen Protagonistin, bei dem sie erzählt, dass sie nun stützende Unterwäsche tragen muss, da ihr Hintern entsprechend ihrem Alter nicht mehr so fest ist, wie er es mal war. Die Protagonistin ist 28. Als Leserin, die selbst Mitte 20 ist, muss ich sagen, ich kenne keine weibliche Person meines Alters, die wegen Alterserscheinungen Stützunterwäsche trägt.
Des Weiteren konnte ich mit den beiden Hauptfiguren einfach nicht warm werden. Gerade Kate ging mir ziemlich von Anfang an auf die Nerven. Aussagen wie "Er verdiente ihr Lächeln nicht", nur weil ein Mann sie nicht anschaut, als ob er sie sofort flachlegen möchte, machen eine Figur einfach nicht sympathisch, insbesondere, wenn in der gleichen Szene versucht wird, sie als Außenseiterin hinzustellen, im nächsten Satz aber ihre (Zitat) "Hollywoodlocken" beschrieben werden. Ja kein Wunder war sie eine Außenseiterin, wenn sie meint, dass nur Männer, die sie ins Bett bekommen möchten, es verdienen, dass sie freundlich zu ihnen ist. Zeitgleich beschwert sie sich aber auch darüber, DASS Männer sie nur ins Bett bekommen möchten. Daraus soll mal jemand schlau werden.

Zusammengefasst kann ich also sagen, dass ich dieses Buch leider niemandem empfehlen kann. Aber das Cover des Taschenbuchs finde ich trotzdem wahnsinnig schön.