Rache statt Lösung

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xxnickixx Avatar

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Die Geschichte klang für mich aufgrund der aktuellen Themen wie die Selbstdarstellung im Internet und Mobbing sehr interessant, gescheitert ist es dann aber an der Umsetzung.
Schnell erfährt man als Leser zügig die Eigenheiten und Probleme der Jugendgruppe, die in einer Hütte im Wald ihren Schulabschluss feiert. Zur Verfügung gestellt wurde die Hütte von Mitschüler Jan, die das Eigentum seines Onkels ist. Jan verspürt Racheglüste gegenüber der Truppe, inwiefern genau er Mobbingopfer von der Truppe wurde, bleibt über die ganze Länge des Buches offen. Das sind Details, die ich gerne erfahren hätte, wenn ich ein Buch lese, indem es hauptsächlich um Jans Rachegelüste geht. Für mich war Jan weird und nicht greifbar.
Generell musste ich mich auch wundern, wie wenig Handlungs- und Problemlösungskompetenz diese Menschen haben. Es bestehen viele Probleme – ob mit sich selbst oder mit anderen – wirkliche Lösungsversuche gibt es nicht. Rache und Missgunst ist hier das prägnante Motiv. Weshalb mir auch die moralische Message zu kurz kam.
Spannung entwickelt sich ebenfalls nicht. Jan ist von Beginn an ziemlich in seinem Wahn von Rache festgefahren, weshalb sein Stalking der Gruppe in der Handlung viel Raum einnimmt.
Insgesamt bin ich sehr enttäuscht, da ich bei der Idee nicht erwartet hatte, dass die Umsetzung so oberflächlich bleibt und die jungen Erwachsenen sich derart beschränkte Verhaltensweisen an den Tag legen.