Spannend und düster - ein Thriller eben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lulalinchen Avatar

Von

Die Leseprobe verspricht einen Thriller mit einem düsteren Setting und spannungsgeladenem Auftakt. Der Prolog beginnt unmittelbar mit der beklemmenden Situation eines Mannes, der gefesselt, hilflos und in völliger Dunkelheit erwacht. Die lebhaften Beschreibungen erzeugen eine dichte, angespannte Atmosphäre, die neugierig macht, wie und warum er sich in dieser Lage befindet. Besonders der Fokus auf Details – wie das kalte Metall, das durch seine Haut dringt – lässt die Bedrohung hautnah wirken.

Der Wechsel zur Perspektive von Adam Bishop, einem erfahrenen Detective Chief Inspector, bringt den Leser in die Welt der Ermittlungen. Bishop erscheint als typischer, leicht zynischer Ermittler, der zwischen seinen eigenen Unzulänglichkeiten und der Härte seines Jobs balanciert. Seine Beobachtungsgabe und die lakonische Art, mit der er das Umfeld beschreibt, vermitteln einen spannenden Einblick in seine Persönlichkeit und sein Umfeld. Auch die Einführung der jungen, enthusiastischen Detective Constable Ellie Quinn bietet einen Kontrast, der in den kommenden Kapiteln für Dynamik sorgen könnte.

Positiv hervorzuheben ist die präzise Sprache, die es schafft, Spannung aufzubauen und die bedrückende Stimmung zu halten. Allerdings wirken manche Dialoge zwischen den Ermittlern und Zeugen leicht klischeehaft, und die Figuren könnten etwas mehr Tiefe vertragen, um sich von typischen Genre-Charakteren abzuheben. Alles in allem scheint der Thriller aber solide inszeniert zu sein, mit einem spannenden Plot, der auf einen komplexen Fall hindeutet. Für Fans von düsteren, detailreichen Kriminalgeschichten ist dieser Roman sicherlich eine vielversprechende Wahl – auch wenn ich mir eine etwas innovativere Figurenzeichnung gewünscht hätte.