Wer ist die Frau zwischen uns wirklich

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The Wife between us, Roman von Greer Hendricks & Sarah Pekkanen, 448 Seiten, erschienen bei Rowohlt Polaris.
The Wife between us, wer ist sie wirklich? Kein Roman, eher ein Psycho-Thriller aus dem Genre Domestic noir, unglaublich spannend – ein wahrer Pageturner.
Vanessa ist die Exfrau des reichen Hedgefond-Managers Richard, sie hatte an seiner Seite ein perfektes Leben, Schmuck, Kleider und alles was man für Geld kaufen kann. Doch seit ihrer Scheidung ist sie ein Wrack und sie hat nur einen Gedanken: Richards Hochzeit mit der „Anderen“ zu verhindern. Eines Tages erhält Emma einen mysteriösen Brief: „Du musst die Wahrheit über Richard erfahren! Doch Emma weiß, dass Nellie von Richard besessen ist. Wer ist die geheimnisvolle Frau zwischen den beiden?
Der Psycho-Thriller ist in drei Teile gegliedert, was unbedingt Sinn macht. Das Buch teilt sich in 42 Kapitel, mit überschriebenen Zahlen. Als Stilmittel wurde von den Autorinnen die Ich-Form gewählt, jeweils aus der Sicht von Vanessa und Nellie. Im 3. Teil kam dann auch Emma zu Wort. In sehr bildhafter Sprache ist der Roman erzählt, dadurch lässt er sich flüssig lesen.
Jeder Teil endete mit einem ordentlichen Plot-Twist und ändert die Erzählung enorm. Ohne zu verraten ist es im vorliegenden Roman fast unmöglich gründlich zu rezensieren. Die Story ist extrem gut angelegt und hat mich über das normale Maß hinaus beschäftigt und mich über das Geschehen grübeln lassen. Dass das Buch in drei Teilen angelegt ist, trägt zum Verstehen des Plots vorteilhaft bei. Die Spannung die sich im ersten Teil langsam aufbaut war im zweiten und vor allem im dritten Teil schier unerträglich. Die Charaktere waren glaubhaft und ihre Handlungen, die nicht immer gleich durchschaubar waren, erklärten sich im weiteren Verlauf vollständig. Die Handlung stellt sich erst zum Ende plausibel dar, aber genau das machte für mich das Buch so unterhaltsam und spannend. Immer wieder war ich verblüfft wie sich verschiedene Szenen am Ende darstellten. Meine Lieblingsperson Vanessa, die Protagonistin. Von ihr hatte ich anfänglich keine gute Meinung, was für eine starke und mutige Frau sie ist, wurde mir erst im Laufe der Lektüre bewusst. Richard, scheint als der perfekte Ehemann, doch er hat sich erst zum Ende so richtig „entpuppt“. Die Ängste und Nöte der Protagonistin sind hervorragend geschildert und haben mir immer wieder kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen lassen.
Die Auflösung der Geschichte hat mich aber etwas enttäuscht. Da wollten Hendricks & Pekkanen einfach zu viel reinpacken, etwas weniger Schicksalswendungen hätten genügt, sie drehen die Story m.E. ins Unglaubwürdige, da wäre etwas weniger mehr gewesen. Eine Empfehlung für Leser, die Geschichten wie „Girl on the Train“ oder „Gone girl“ lieben. Von mir 4 von 5 Sternen.