Leider gar nichts für mich

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cococoffee.books Avatar

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Vorweg muss ich direkt sagen, auch wenn meine Bewertung jetzt sehr negativ ausfallen wird, verstehe ich gut, wenn Leute dieses Buch bzw die Story feiern. Es ist eine typische Enemies-to-Lovers Fantasy mit Tension, war aber gar nicht mein Fall.

Für mich ist dieses Buch die Definition von austauschbar. Was passiert, wenn man alle Romantasy Bücher und Klischees in einen Topf wirft und lange genug, aber nicht richtig durchmischt? Genau, Avatar meets ACOTAR, mit einigen Stellen, die dann doch überraschend gut sind, aber im Großen und Ganzen ziemlich durchgekaut.
Ich drücke es jetzt wirklich ganz nonchalant aus: Ab der Hälfte kam es mir bei den meisten, schlechten Dialogen fast hoch vor Kindergarten-Verhalten und ausdrücklich betonten wanna-be-feministischen, aber eigentlich doch ziemlich misogynen Aussagen, Anspielungen und Charakterbeziehungen. Die erste Hälfte der Geschichte baut die Welt gut auf, ist aber nichts, was man nicht hundertfach in anderen Büchern findet und hat mich auch nicht gepackt.
Es jagt ein Teenie-Drama das nächste; von 'sie zieht nicht das Kleid in der Farbe an, weil dann wird der arme ach so temperamentvolle Kerl ja eifersüchtig, da es ihn an einen Anderen erinnert', über 'sie kann einer handvoll wildfremder Männer am Tisch sagen, dass sie gefährlicher ist, als sie aussieht und sie sich von ihr in Acht nehmen sollen, aber wenn temperamentvoller Kerl ihr zwei Sekunden später befiehlt sich hinzusetzen, gehorcht sie ganz kleinlaut' (generell sind mir da zu viele Begriffe wie Eigentum, unterwerfen und gehorchen drin. Wollte der Roman Dark Romance werden und hat den Absprung nicht geschafft?) bis zum ständigen "ja aber du du du!!".

Ehrlich gesagt haben die Dialoge es für mich versaut. Das Buch hat mich, bis auf's doch recht spannende Ende, wenig gefesselt. Die Protagonistin ist jung und übermäßig naiv dargestellt, der Protagonist hat zwar 100+ Jahre Lebenserfahrung mehr, sollte aber trotzdem mal mit seinen ganzen Problemen zum Therapeuten. Die Sterne gibt's für's Worldbuilding und für's halbwegs spannende Ende.