Tolle Fantasy, die etwas braucht, bis sie einen packt

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miamina Avatar

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Rhya entgeht nur knapp ihrer Hinrichtung, als der vermeintlich feindliche General Scythe sie entführt und damit rettet, nachdem er die mysteriösen Zeichnungen auf ihrer Brust entdeckt hat. Doch was will der geheimnisvolle Fremde, der sein Gesicht verbirgt von ihr, halb Fae, halb Mensch und damit Geächtete? Schnell wird klar, dass Rhya eine besondere Kraft in sich trägt, die sie jedoch nicht kontrollieren kann. Doch es ist nicht nur ihre Fähigkeit, den Wind zu rufen, für die sich Scythe interessiert. Zwischen den beiden entstehen Gefühle, die jedoch dem Kampf, den die beiden führen müssen im Weg stehen.

The Wind Weaver ist der erste Band einer Romantasy-Trilogie. Dass das Buch ein Auftakt zu einer längeren Geschichte ist, merkt man ihm schon ein bisschen an. Nach einem abrupten, spannenden Einstieg dauert es etwas, bis die Autorin mehr Informationen herausrückt. Das Worldbuilding ist ganz gut gelungen, zieht sich aber etwas. Ebenso erging es mir mit der Entwicklung der romantischen Gefühle, die zwar schnell auftauchen, aber kaum ausgelebt werden, da es hier einige Hindernisse gibt. Zudem spielt ein geheimnisvoller dritter in dem Bunde eine zunächst eher zwielichtige Rolle. Gerade diese Tatsache, hat mich aber wieder neugierig gemacht. Hier liegen einige Geheimnisse in der gemeinsamen Vergangenheit der beiden männlichen Protagonisten, die sich nicht wohlgesonnen zu sein scheinen. Rhya bleibt mir an manchen Stellen fast zu passiv, ist auch oft unsicher und ihre Elementarkräfte kann sie zunächst kaum kontrollieren. Auch hier muss man etwas Geduld haben. Oft verstrickt sich die Autorin im Mittelteil in Beschreibungen und Nebenerzählungen, die ich jetzt nicht so wichtig für die Entwicklung der Protagonist*innen fand.

Der Schreibstil passt jedoch zur Welt, die eher mittelalterlich anmutet. Sehr gut bringt sie rüber, dass eine gewisse Gefahr droht und gerade zum Ende hin, wird es endlich richtig spannend und gefährlich. Es geht alles wesentlich schneller voran und die Brutalität vom Anfang taucht wieder auf. Leider war es mir zwischendurch eben zu langatmig manchmal. Auch die Magie ist nichts wirklich Neues. Insgesamt ist es ein schöner Auftakt, wobei ich von Band zwei noch etwas mehr Wumms erwarte. Noch 4 Sterne.