Toller Start mit Luft nach oben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
nicawa Avatar

Von

"The Wind Weaver – Sturmverführt" hat mich zuerst mit seinem atemberaubend schönen Buchdesign begeistert. Farbschnitt, Cover, die liebevolle Gestaltung – ein echtes Schmuckstück fürs Regal! Inhaltlich habe ich eine düstere Romantasy mit Magie und einer starken Heldin erwartet – und genau das habe ich größtenteils auch bekommen.

Die Geschichte rund um Rhya, die als Halb-Fae in einer Welt voller Misstrauen und Gefahren lebt, ist spannend und emotional. Ohne zu spoilern: Es geht um Flucht, Magie, düstere Geheimnisse – und natürlich gibt es auch einen grummeligen, geheimnisvollen Begleiter. Kommt einem bekannt vor? Vielleicht. Aber es funktioniert trotzdem richtig gut!

Besonders gefallen hat mir, dass Rhya keine perfekte Heldin ist. Sie muss ihre Kräfte erst mühsam erlernen, stolpert, zweifelt – und genau das macht sie authentisch und greifbar. Ich konnte richtig mitfühlen, wie sie wächst und an ihren Aufgaben reift. Auch die Nebenfiguren bringen Humor, Herz und zusätzliche Tiefe in die Geschichte. Bei General Scythe war ich etwas zwiegespalten: Er ist der klassische düstere Love Interest, wirkt aber teilweise zu unnahbar und widersprüchlich.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und schafft es immer wieder, tolle atmosphärische Bilder zu zeichnen. Der Einstieg war etwas zäh und insgesamt hätte ich mir stellenweise weniger Geheimnistuerei und ein schnelleres Tempo gewünscht – aber es lohnt sich, dranzubleiben.

Mein größter Kritikpunkt bleibt die Liebesgeschichte: Sie war für meinen Geschmack zu klischeehaft und hatte stellenweise toxische Züge. Da hätte ich mir mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit gewünscht.

Ein vielversprechender Auftakt mit toller Welt, sympathischer Heldin und einer Prise Magie. Wer düstere Settings, langsamen Beziehungsaufbau und spannende Enthüllungen mag, wird hier auf seine Kosten kommen – trotz kleiner Schwächen in der Romance. Ich bin gespannt, wie die Reihe weitergeht!