Viel Wind um (noch) nicht viel

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kobina Avatar

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Ich habe das deutsche Hörbuch gehört (vielen lieben Dank an NetGalley für die Freigabe) – und gleich vorneweg: Die Sprecherin ist einfach ein Traum. Ich kannte sie schon von „Empire of Sins and Souls“ und habe mich sehr gefreut, ihre gefühlvolle und zugleich klare Stimme wiederzuhören. Ganz großes Plus!

Die Story selbst... tja. Die war okay. Es ist irgendwie das Problem vieler neuer Romantasy-Bücher: Man hat inzwischen so viel gelesen, dass die Messlatte immer höher liegt. „The Wind Weaver“ erfindet das Genre definitiv nicht neu. Die Welt mit ihrem klassischen Vier-Elemente-System ist solide, aber eben nichts, was man nicht schon mal irgendwo gesehen hätte.

Worauf ich zudem sehr hoffe: Ein Love Triangle. Denn der bisherige Loveinterest ist wirklich... nein. Einfach nein. Absolut unshipbar. Ich habe bei jedem anderen Mann, mit dem Rhya (die Protagonistin) mehr als drei Sätze gewechselt hat, gedacht, dass der SO viel nicer für sie wäre als Pendefyre (dessen Name zwar leider viel an Spannung bezüglich seiner Magieart wegnimmt, aber trotzdem mindestens genau so cool ist wie Rhyas). Ich hoffe darauf, dass das mit ihm so ein Tamlin-Ding wird - toxisch männlich genug wäre er dafür.

Rhya selbst ist okay, kommt aber nicht ganz gegen die tollen Nebenfiguren an, die für mich eindeutig das Herz des Buches waren. Alle anderen waren spannender, sympathischer; insgesamt einfach runder gezeichnet.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen, flüssig, aber ohne große Highlights. Und wie gesagt, wenn man auf Magie à la Feuer, Wasser, Erde, Luft steht, dann liefert das Buch hier echt solide Fantasykost.

Fazit:
„The Wind Weaver“ ist kein Gamechanger, aber auch kein Flop. Die Basis ist gelegt, die Welt steht, die Charaktere (außer dem [bisherigen] Protagonisten) haben Potenzial. Wenn die Autorin das im nächsten Band gut weiterentwickelt, könnte das Ganze noch richtig Spaß machen. Ich bin vorsichtig optimistisch – und hoffe auf eine romantische Wendung in die richtige Richtung.