Wind Weaver: Nervt, wächst, verzaubert!
„Menschen fürchten das Unbekannte mehr als alles andere. Denk immer daran, was dich einzigartig macht, werden sie zuerst als Waffe gegen dich einsetzen.“ Seite 106
„The Wind Weaver“ hat mich von der ersten Seite an in einen Sturm geworfen und das meine ich wörtlich. Ohne großes Vorgeplänkel katapultiert uns Julie Johnson mitten hinein in eine dramatische Szene, die sofort Spannung aufbaut und neugierig macht. Der Einstieg ist intensiv, schnell und bildgewaltig, genau das, was ich mir von einem Fantasy-Abenteuer wünsche.
Der Schreibstil ist dabei ohne Frage einer der großen Pluspunkte. Die Sprache ist bildreich, fast schon poetisch, mit einem feinen Gespür für Atmosphäre. Besonders die Naturbeschreibungen und die inneren Bilder sind wunderschön ausgearbeitet. An manchen Stellen allerdings driftet das Ganze ins Pathetische ab, zu viel Gefühl, zu viel Dramatik, wo weniger mehr gewesen wäre. Das Tempo leidet teilweise darunter, besonders, wenn sich emotionale Passagen endlos ziehen.
„Schneeflocken schweben vom Himmel und hinterlassen eine dünne Puderzuckerschicht auf der Erde wie auf einem Apfelkuchen.“ Seite 57
Was mir das Lesen über weite Strecken schwer gemacht hat, war die Protagonistin Rhya. Ich habe selten eine Hauptfigur erlebt, die mich so oft an die Grenze meiner Geduld gebracht hat. Sie ist aufbrausend, rechthaberisch und stellt sich gern größer dar, als sie in Wahrheit ist. Viel Blabla, wenig dahinter. Sie wirkt oft kindisch und überheblich und leider nicht auf charmante Art. Scythe, ihr männlicher Gegenpart, hat meine volle Bewunderung verdient. Wie er es schafft, ruhig zu bleiben, wenn Rhya sich wieder einmal in sinnlosen Trotz verbeißt, ist ein Mysterium. Seine Gelassenheit, sein ruhiges Wesen und die Art, wie er mit ihrer sturen Art umgeht, haben mich oft mehr beeindruckt als die eigentliche Handlung auf den ersten 300 Seiten.
Auch Rhyas innerer Monolog war für mich ein echter Stolperstein. Ständig denkt sie über alles nach, analysiert, hinterfragt und spricht dabei kaum etwas aus. Es fühlt sich oft an, als würde sie das Offensichtliche absichtlich übersehen oder sich selbst belügen. Statt Klarheit zu schaffen, verliert sich die Geschichte dadurch immer wieder in Grübeleien, die den Plot ausbremsen. Ich habe nicht selten mit den Augen gerollt oder das Bedürfnis verspürt, sie wachzurütteln.
Und dennoch, so anstrengend sie auch war, gab es immer wieder unterhaltsame, ja sogar charmante Momente. Vor allem in den Dialogen, wenn sie sich einmal nicht selbst im Weg stand, konnte Rhya witzig, schlagfertig und überraschend ehrlich sein. Es sind diese kleinen Szenen, die einen dann doch schmunzeln lassen und für ihre anstrengende Art entschädigen.
Bis etwa Seite 300 habe ich wirklich überlegt, das Buch zur Seite zu legen. Die Geschichte kam für mich nicht richtig in Schwung, und ich fühlte mich von Rhyas Verhalten regelmäßig frustriert, aber dann, endlich, kam Bewegung in die Handlung und mit ihr auch eine Entwicklung in Rhya selbst. Sie beginnt zu reflektieren, zu wachsen, wird greifbarer, echter. Es war, als hätte sie endlich den Platz eingenommen, der ihr von Anfang an zugedacht war. Ab Seite 400 konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Endlich hatte es mich gepackt, emotional wie inhaltlich.
Ein riesengroßes Kompliment geht dabei an die Nebencharaktere. Aus Spoilergründen kann ich hier nicht ins Detail gehen, aber sie haben für mich viele der Längen und Frustmomente mit Rhya aufgewogen. Sie bringen Tiefe, Wärme und Spannung ins Geschehen und einige von ihnen haben mich mehr berührt als die Hauptfigur selbst.
Am Ende habe ich das Buch mit einem Gefühl der Zufriedenheit, aber auch gespannter Neugier beendet. Ich war mir lange unsicher, ob ich weiterlesen möchte, aber jetzt weiß ich: Ich muss wissen, wie es weitergeht! Das Potenzial ist da und wenn sich die Entwicklung in Band 2 fortsetzt, könnte diese Reihe noch richtig groß werden.
Die Aufmachung des Buches ist ein Traum. Wunderschön gestaltet, edel und mit Liebe zum Detail. Ein echter Blickfang im Regal, den man gern in den Händen hält.
Fazit: The Wind Weaver ist ein Roman, der Geduld verlangt. Wer durchhält, wird mit spannenden Nebenfiguren und einer sich langsam entfaltenden Geschichte belohnt!
„The Wind Weaver“ hat mich von der ersten Seite an in einen Sturm geworfen und das meine ich wörtlich. Ohne großes Vorgeplänkel katapultiert uns Julie Johnson mitten hinein in eine dramatische Szene, die sofort Spannung aufbaut und neugierig macht. Der Einstieg ist intensiv, schnell und bildgewaltig, genau das, was ich mir von einem Fantasy-Abenteuer wünsche.
Der Schreibstil ist dabei ohne Frage einer der großen Pluspunkte. Die Sprache ist bildreich, fast schon poetisch, mit einem feinen Gespür für Atmosphäre. Besonders die Naturbeschreibungen und die inneren Bilder sind wunderschön ausgearbeitet. An manchen Stellen allerdings driftet das Ganze ins Pathetische ab, zu viel Gefühl, zu viel Dramatik, wo weniger mehr gewesen wäre. Das Tempo leidet teilweise darunter, besonders, wenn sich emotionale Passagen endlos ziehen.
„Schneeflocken schweben vom Himmel und hinterlassen eine dünne Puderzuckerschicht auf der Erde wie auf einem Apfelkuchen.“ Seite 57
Was mir das Lesen über weite Strecken schwer gemacht hat, war die Protagonistin Rhya. Ich habe selten eine Hauptfigur erlebt, die mich so oft an die Grenze meiner Geduld gebracht hat. Sie ist aufbrausend, rechthaberisch und stellt sich gern größer dar, als sie in Wahrheit ist. Viel Blabla, wenig dahinter. Sie wirkt oft kindisch und überheblich und leider nicht auf charmante Art. Scythe, ihr männlicher Gegenpart, hat meine volle Bewunderung verdient. Wie er es schafft, ruhig zu bleiben, wenn Rhya sich wieder einmal in sinnlosen Trotz verbeißt, ist ein Mysterium. Seine Gelassenheit, sein ruhiges Wesen und die Art, wie er mit ihrer sturen Art umgeht, haben mich oft mehr beeindruckt als die eigentliche Handlung auf den ersten 300 Seiten.
Auch Rhyas innerer Monolog war für mich ein echter Stolperstein. Ständig denkt sie über alles nach, analysiert, hinterfragt und spricht dabei kaum etwas aus. Es fühlt sich oft an, als würde sie das Offensichtliche absichtlich übersehen oder sich selbst belügen. Statt Klarheit zu schaffen, verliert sich die Geschichte dadurch immer wieder in Grübeleien, die den Plot ausbremsen. Ich habe nicht selten mit den Augen gerollt oder das Bedürfnis verspürt, sie wachzurütteln.
Und dennoch, so anstrengend sie auch war, gab es immer wieder unterhaltsame, ja sogar charmante Momente. Vor allem in den Dialogen, wenn sie sich einmal nicht selbst im Weg stand, konnte Rhya witzig, schlagfertig und überraschend ehrlich sein. Es sind diese kleinen Szenen, die einen dann doch schmunzeln lassen und für ihre anstrengende Art entschädigen.
Bis etwa Seite 300 habe ich wirklich überlegt, das Buch zur Seite zu legen. Die Geschichte kam für mich nicht richtig in Schwung, und ich fühlte mich von Rhyas Verhalten regelmäßig frustriert, aber dann, endlich, kam Bewegung in die Handlung und mit ihr auch eine Entwicklung in Rhya selbst. Sie beginnt zu reflektieren, zu wachsen, wird greifbarer, echter. Es war, als hätte sie endlich den Platz eingenommen, der ihr von Anfang an zugedacht war. Ab Seite 400 konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Endlich hatte es mich gepackt, emotional wie inhaltlich.
Ein riesengroßes Kompliment geht dabei an die Nebencharaktere. Aus Spoilergründen kann ich hier nicht ins Detail gehen, aber sie haben für mich viele der Längen und Frustmomente mit Rhya aufgewogen. Sie bringen Tiefe, Wärme und Spannung ins Geschehen und einige von ihnen haben mich mehr berührt als die Hauptfigur selbst.
Am Ende habe ich das Buch mit einem Gefühl der Zufriedenheit, aber auch gespannter Neugier beendet. Ich war mir lange unsicher, ob ich weiterlesen möchte, aber jetzt weiß ich: Ich muss wissen, wie es weitergeht! Das Potenzial ist da und wenn sich die Entwicklung in Band 2 fortsetzt, könnte diese Reihe noch richtig groß werden.
Die Aufmachung des Buches ist ein Traum. Wunderschön gestaltet, edel und mit Liebe zum Detail. Ein echter Blickfang im Regal, den man gern in den Händen hält.
Fazit: The Wind Weaver ist ein Roman, der Geduld verlangt. Wer durchhält, wird mit spannenden Nebenfiguren und einer sich langsam entfaltenden Geschichte belohnt!