Bildhafter Schreibstil und düstere Atmosphäre

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danasbuecher Avatar

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Das Cover fand ich auf Anhieb interessant. Ich mag die dunkle Atmosphäre, die vermittelt wird und den nordischen Look, den die Charaktere haben. Auch den Titel fand ich spannend, Hexen mag ich eh immer gerne als Thema.
Schon die ersten Seiten haben mich in ihren Bann gezogen. Raina empfinde ich als sehr starke Frau. Sie hat eine seltene Form der Heilmagie, die in einem originellen System beschrieben wird. Ihre Fähigkeit, den Tod zu riechen und goldene Lebensfäden wieder zusammenzufügen ist sowohl außergewöhnlich als auch eindrucksvoll. Ich mochte es sehr, wie eng ihre Magie mit ihrer Identität und ihrer Ausdrucksform verbunden ist. Die Einbindung der Gebärdensprache als stiller Gesang fand ich stark. Generell liebe ich die Disability-Repräsentation durch Raina, das macht die Geschichte sehr besonders.
Die Handlung beginnt mit einem starken Konflikt: jedes Jahr kommt der Witch Collector, um jemandem aus dem Tal zu holen. Raina will sich diesem Schicksal widersetzen und plant, ihn zu entführen um ihre Schwester zurückzuholen und letztendlich sogar den Frost King zu töten. Die ersten Kapitel haben dadurch schon einiges an Spannung, die zusätzlich durch geheimnisvolle Vorzeichen, wie die vermissten Jäger, verstärkt wird. Parallel erhält man Eindrücke der Gegenseite: Alexus, der Witch Collector wirkt nicht wie ein böser Antagonist, sondern komplex, loyal und nachdenklich. Diese dual POV verspricht ein packendes Spiel zwischen Nähe und Feindschaft, das mich sofort neugierig macht.
Die Welt selbst hat für mich eine märchenhaft-düstere Atmosphäre. Nebel, Frost und die glitzernden Grenzen des magischen Waldes schaffen eine Stimmung, die gleichzeitig unheimlich und wunderschön ist. Ich mag düstere Settings eh immer sehr. Ich mag die Rituale, die vergessenen Götter, die Machtstrukturen der Welt. Ich denke da kommt noch einiges in Richtung Politik und Geschichte auf uns zu.
Das Magiesystem finde ich auch spannend: Magie wird gesungen oder gebärdet, zeigt sich in Hexenmalen oder in seltenen Fähigkeiten wie Rainas. Besonders gelungen finde ich, dass die Magie sinnlich erfahrbar ist: Man riecht, hört und sieht sie förmlich.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und sehr bildhaft – er erzeugt sofort Bilder im Kopf, was ich immer liebe.
Mein erster Eindruck ist daher sehr positiv: Die Geschichte wirkt atmosphärisch dicht, emotional berührend und voller Spannung. Beim Lesen schwankt man zwischen Aufregung und Vorahnung zwischen Hoffnung und einem lesien Frösteln. Genau die Mischung die mich an düsterer Fantasy mit Romance-Anteil so fesselt.
Das Buch verspricht eine magische Reise voller Geheimnisse und starken Figuren und einer packenden Enemies to lovers Romance, die ich unbedingt weiterlesen möchte