Null Emotionen und lückenhafte Logik

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athene1989 Avatar

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ch muss gestehen, dass ich „The Witch Collector“ von Charissa Weaks nach einem Drittel abgebrochen habe. Ich habe wirklich versucht, mit dem Buch warm zu werden, aber mich konnte weder der Schreibstil noch die Charaktere überzeugen und die Story ist auch nach einem Drittel nicht wirklich vorangekommen. Dabei klang die Story erstmal gut und die Leseprobe hatte mir auch gefallen, denn ich fand den Hintergrund um Raina wirklich spannend. Vor Jahren wurde ihre ältere Schwester von dem Witch Collector mitgenommen und seitdem schwört sie Rache. Obwohl sie keine Hexenmale hat, kann sie sogenannte Magick ausüben, wenn auch nur mit ihren Händen, denn Raina kann nicht sprechen. Als der Erntetag eintritt, an dem der Witch Collector einmal im Jahr kommt und eine Hexe mitnimmt, schwört sie sich, ihn und den Frost King zu töten. Doch eine größere Bedrohung tritt ein, sodass sie mit dem Witch Collector zusammenarbeiten muss und sie merkt recht zügig, dass er gar nicht so schlecht ist, wie sie dachte.
So gut das auch klang, aber das erste Drittel besteht aus einer kleinen Einleitung zu den Charakteren, ehe lange gekämpft wird und dann reisen Raina und Alexus, also der Witch Collector, herum. Alleine in diesem Abschnitt hat mir oft die Logik gefehlt. Zum einen hatte Raina einen Feind direkt am Rücken, nur um wenige Sätze später unter ihm zu liegen, sodass er auf ihr gehockt hat, und sie konnte ihm mit ihrem Dolch das Gesicht verletzten. Also hat er vorne auf ihr gehockt, was aber nicht geht, da er ja an ihrem Rücken war. Dann reiten Raina und Alexus eine Art Mauer ab und suchen nach einer Schwachstelle, um durch Magick hindurchzukommen. Dabei heißt es immer wieder, sie müssen Zeit sparen und die Feinde einholen. Dann haben sie aber eine Schwachstelle gefunden, reiten aber noch weiter, übernachten wo und reiten am nächsten Tag wieder zurück, wodurch sie einen halben Tag verschwendet haben, müssen sich dann aber mit der Magick beeilen, weil sie haben ja keine Zeit. Solche Momente haben mich immer wieder den Kopf schütteln lassen. Dazu kam, dass durch den Schreibstil absolut gar keine Emotionen rüberkam. Rainas ganzes Heimatdorf wird vernichtet, ihre Mutter wird vor ihren Augen getötet und sie geht davon aus, dass ihr bester Freund ebenso zum Opfer wurde, aber irgendwie kamen null Emotionen rüber. Allgemein kam mir Raina manchmal etwas kalt und naiv vor. Sie nimmt sich vor den Witch Collector zu töten, aber bedenkt dabei nicht, dass er nicht umsonst so genannt wird und Kräfte besitzt. Aber das ist noch so ein Ding. Es heißt die Witch Walker, die die Dörfer und das Land beschützen, seien so stark und alles und die werden alle so schnell niedergemetzelt, können nichtmal einen Pfeil aufhalten. Sicherlich waren diese Pfeile auch verzaubert, aber es wird so groß getönt, dass alle so stark seien und dann sehe ich davon absolut gar nichts. Alexus scheint immerhin etwas sympathischer zu sein, auch wenn immernoch nicht viel von ihm preisgegeben wurde, aber er kommt sehr loyal rüber und fährt Raina über den Mund, als diese sich abwertend gegen den König äußert, obwohl sie von nichts wirklich eine Ahnung hat. Ich fand das Buch also durchgehend schwierig und entweder es gab keine Informationen und die Story plätscherte langatmig vor sich hin oder man wurde mit Informationen und gerade auch mit Namen erschlagen. Daher musste ich das Buch schließlich abbrechen. Es gab absolut gar nichts, was ich gelungen fand. Ich kann daher nur einen Stern vergeben.