Absolut spannend von Anfang an

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v.kuhlmann_1808 Avatar

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Der Roman wirkt von Beginn an wie ein intensiver psychologischer Thriller in klassischer Ruth-Ware-Manier: Eine Protagonistin, die von früheren traumatischen Erlebnissen geprägt ist, wird erneut in eine Situation gebracht, die ihr Misstrauen, ihre Verletzlichkeit, aber auch ihre Stärke herausfordert. Die Kulisse – ein luxuriöses Hotel am Genfer See – erzeugt einen reizvollen Kontrast zwischen idyllischem Ambiente und unterschwelliger Gefahr.


Besonders interessant ist die Ausgangssituation: Lo kehrt voller Unsicherheit in ihr Berufsleben zurück, und gerade diese Mischung aus Ambition, Trauma und Neugier macht sie sofort zu einer nahbaren, spannenden Figur. Die unerwartete Begegnung mit der mysteriösen Frau im Zimmer des Hotelbesitzers verspricht ein klassisches „Gaslighting“- oder „Whom-to-trust?“-Szenario, das geschaffen ist für unzuverlässige Wahrnehmungen, falsche Fährten und zunehmende Paranoia.


Der Text vermittelt früh das Gefühl, dass hinter der glamourösen Oberfläche dunkle Abgründe lauern. Man ahnt schon, dass hier nicht nur ein persönliches Trauma aufgebrochen wird, sondern sich ein komplexes Machtspiel abzeichnet, in dem Lo zur unfreiwilligen Zeugin und möglicherweise zur nächsten Zielscheibe wird. Insgesamt entsteht der Eindruck eines spannenden, atmosphärisch dichten Thrillers, der neugierig macht, wie Lo sich in diesem gefährlichen Netz behaupten wird.