ein Thriller, der sofort unter die Haut geht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
emmamarie Avatar

Von

Die ersten 56 Seiten von „The Woman in Suite 11“ zeigen einmal mehr, wie meisterhaft Ruth Ware atmosphärische Spannung aufbaut. Schon der Einstieg mit Lo Blacklocks Versuch, ihr Leben nach früheren traumatischen Ereignissen wieder in den Griff zu bekommen, erzeugt ein Gefühl von Verletzlichkeit, das sich perfekt mit der subtilen Unruhe des Settings verbindet.

Das Luxushotel am Genfer See wirkt auf den ersten Blick wie ein Ort der Ruhe und Eleganz, doch unter der glitzernden Oberfläche lauert etwas Bedrohliches. Lo bewegt sich durch diese Welt mit einer Mischung aus professioneller Neugier und tief sitzender Unsicherheit, was die Spannung noch weiter verdichtet. Besonders ihr nächtliches Treffen in Marcus Leidmanns Suite sorgt früh für ein intensives Prickeln – nicht romantisch, sondern unheilvoll.

Die Begegnung mit der geheimnisvollen Frau, die behauptet, in Lebensgefahr zu sein, öffnet sofort eine Tür zu einem gefährlichen Spiel aus Manipulation, Täuschung und Angst. Bereits jetzt zeichnet Ware eine Atmosphäre, die wie ein unsichtbarer Nebel zwischen den Zeilen hängt: elegant, klaustrophobisch und voller unterschwelliger Bedrohung.

Dieser Auftakt macht klar, dass die Geschichte nicht nur ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel wird, sondern auch ein psychologischer Thriller über Wahrnehmung, Vertrauen und die Schatten der Vergangenheit. Schon nach wenigen Kapiteln spürt man: Hier beginnt ein Albtraum in Seide und Glas, aus dem man nicht mehr so leicht herauskommt.