Packend, aber etwas vorhersehbar
Nach Woman in Cabin 10 bot sich eine Fortsetzung regelrecht an. Was ist mit Carrie passiert nachdem Lo vom Schiff geflohen war? Der Nachfolger „Woman in Suite 11“ hat ein ähnliches Setting, statt Luxuskreuzfahrt ein oder sogar zwei Luxushotels, neue und bekannte Gesichter, Geheimnisse und wieder das Spiel um Macht und Gier. Soweit so gut. Auch dieser Thriller liest sich flott. Lo ist erwachsen geworden, hat zwei Kinder und lebt mittlerweile in den USA. Für die Eröffnung eines Hotels wird sie in die Schweiz eingeladen und begegnet dort einer Frau, die sie nur allzu gut kennt. Das alles überrascht wohl wenige Leser und ist auch ok. So ist die Fortsetzung nun mal angelegt. Doch auch die weitere Handlung ist relativ vorhersehbar. Das ist schade. Ich hätte mir hier mehr Reibung zwischen den Frauen gewünscht und weniger Einvernehmen. Das Rätsel um den Mörder des alten Patriarchen ist schnell gelöst, auch der vermeintliche Twist im hinteren Teil nicht wirklich überraschend. Ich hätte mir hier etwas mehr erhofft, das Unerwartete oder Rätselhafte gewünscht. Lo erscheint mir auch noch naiver als im ersten Teil. Da mir Schreibstil und Schauplatz aber gut gefallen und ich mich trotzdem recht kurzweilig unterhalten fühlte, gibt es trotzdem 4 Sterne.