Tödliches Spiel

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
booklookerheaven Avatar

Von

Seit langer Zeit zählt die britische Schriftstellerin Ruth Ware zu meinen liebsten Autor*innen, wenn es um packende Psychothriller geht. Ihre literarischen Werke sind für mich ein absolutes Must Read, und ihrem neuen Roman "The Woman in Suite 11" habe ich geradezu entgegenfiebert.

r Das Cover ist in grünlich schimmernden Farbtönen gehalten und ruft gewisse Erinnerungen an den Bestseller "The Woman in Cabin 10" wach. Wieder darf der Betrachter einen spektakulären Ausblick von einem Balkon genießen. Wieder ist es ein luxuriös anmutendes, aber trügerisches Setting, voll von versteckten Gefahren unter der glänzenden Fassade. Der deutsche Titel entspricht dem englischen Original. Er ist auf das Wesentliche reduziert, das bewusste Zurückhalten von Informationen weckt die Neugierde der Leser*innen.

Wenn man so wil, hat die britische Schriftstellerin Ruth Ware die Messlatte für fesselnde Psychothriller sehr hoch gehängt. Nachdem ich ihren Roman "The Woman in Cabin 10" geradezu inhaliert hatte, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser Reihe um die investigative Journalistin Laura Blacklock, die sich durch Ermittlungen auf eigene Faust in lebensgefährliche Situationen manövriert. Im direkten Vergleich halten ich den zweiten Band für etwas schwächer als den ersten Band, der mit einem außergewöhnlichen Setting auf einem Kreuzfahrtschiff punktete. Auf hoher See durfte und konnte Laura Blacklock keine Unterstützung durch Dritte erwarten, sie war völllig auf sich allein gestellt während ihrer Suche nach der Wahrheit - und ihrem Kampf um das nackte Überleben. Nichtsdestotrotz hat mich die Fortsetzung gefangen genommen, die Laura Blacklockein zweites Mal in den Mittelpunkt rückt. Ihre traumatischen Erlebnisse hat sie in einem Buch verarbeitet, sie hat Europa hinter sich gelassen und lebt mit ihrem Mann Jonah und ihren zwei Söhnen in den USA. Beruflich gesehen, möchte sie nach einer längeren Pause neu durchstarten; um so mehr freut sie sich über die unerwartete Einladung zu der Eröffnung eines Luxushotels, verbunden mit der Hoffnung auf ein Exklusiv-Interview mit dem geheimnisumwitterten Hotelbesitzer Marcus Leidmann. Vor Ort kommt es zu einem denkwürdigen Wiedersehen mit Menschen, die ihre dunkelsten Stunden an Bord miterlebt haben, was für ein gewisses Unbehagen sorgt und düstere Vorahnungen eines kommenden Unheils heraufbeschwört.

Ruth Ware ist ein gut konstruierter, verhaltener Psychothriller mit unerwarteten Wendungen gelungen, welcher gute Unterhaltung und subtile Spannung auf ienem konstant hohen Niveau garantiert. Von der ersten Seite an war ich von meiner Lektüre gefesselt, und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Mit angehaltenem Atem verfolgt man die seltsamen Vorgänge in dem hermetisch abgeschottenen Resort, die ausnahmslos aus der subjektiven Perspektive von Laura Blacklock geschildert werden. Laura Blacklock ist eine gutgläubige und naiv anmutende Protagonistin, verletzlich und stark zugleich, wenn sie in ein mörderisches Spiel verwickelt und ein zweites Mal zum Kämpfen gezwungen wird. Kennntnisse des Romans "The Woman in Cabin 10" sind nicht zwingend erforderlich, wichtige Informationen werden in geraffter Form vermittelt. Dennoch würde ich allen Leser*innen die Lektüre ans Herz legen. Denn sie lohnt sich unbedingt.