Lebensratgeber mit Anekdoten aus Afrika

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steffywhoelse Avatar

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“Ist es nicht so, dass dieses Erbe einen unglaublichen Druck ausübt? Der Druck macht die Sache leider nicht einfacher. Die Frage bleibt: wenn dir alle Türen offen stehen – durch welche gehst du dann?“

Ich bin kein großer Fan von Selbsthilfebüchern und Ratgebern, habe mich aber trotzdem darauf eingelassen, da sowohl Cover als auch Afrika und die Wildnis mich angesprochen haben. Leider ist der Ton manchmal sehr belehrend und wiederholend. Es erinnerte mich an „Safari des Lebens“ von John P. Strelecky, was ich mit vielen Schnaufern gelesen habe.

Einige Phasen ihres Lebens konnte ich nachempfinden, so wie seinen Weg in einer Welt finden, wo man ständig das Gefühl hat bis 25 etwas erreicht haben zu müssen. Für die wenigen Zeilen in denen ich mich wiederfinden konnte war ich sehr dankbar und ich fühlte eine kurze Erleichterung.

“Ich habe länger gebraucht, meinen Weg zu finden, als die meisten Menschen, die ich kenne. Und bis vor wenigen Jahren habe ich mich dafür geschönt. Ich wusste immer, wie glücklich ich mich schätzen sollte, so viele Möglichkeiten zu haben, und empfand es als verschwenderischen Luxus, dass ich so lange gebraucht habe, um bei mir selbst anzukommen. Aber ich glaube, dass es genau diese Scham ist, die wir ablegen müssen, damit wir unseren Platz in der Welt einnehmen können.“

Was ich sehr schätze ist, dass die Autorin sich bewusst war, dass ihr Buch nicht für jeden was sein wird, da nicht jeder mit der gleichen Ausgangssituation im Leben beginnt. Demnach war vieles was sie angesprochen hat nicht so einfach auf sich selbst zu übertragen. Ihre Erfahrungen in der Wildnis und Beobachtungen wurden durch Anekdoten sowieso Rückschlüsse bildhaft gemacht. Unter anderem gab es so einiges über die Tiere und Natur Afrikas zu lernen. Ihre Gedanken und Thesen waren klar ausgedrückt. Durch Zitate und Expertenmeinungen wurden diese nochmals unterstrichen. Als Rangerin in Südafrika verdeutlicht die Autorin ihre Ansichten und Tipps fürs Leben indem sie auf ihre Erlebnisse in der Savanne zurückführt und stellt somit Verbindungen und Vergleiche dar. Zwar ist diese Art von Weisheiten verteilen spannender, doch fällt es einem doch schwer die Ratschläge umzusetzen, wenn man nicht selbst diese lebensverändernden Erfahrung machen kann. Ein paar der Denkanstöße und Hinterfragungen sind mir dennoch im Kopf geblieben die ich als sehr positiv empfunden habe. Im Ganzen ist es ein nettes Buch mit Dingen die wir uns öfters bewusst machen müssen, ein Stupser in ein achtsameres Leben und einfach mal Innehalten.