Tolle Geschichte(e) voller Freundschaft, spannender Teemagie und mit einem gefährlichen Gegner

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holdesschaf Avatar

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Robin hat es gerade echt nicht leicht. Mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester ist sie gerade nach Port Mint zu ihrer Oma gezogen. Und als wäre es nicht schlimm genug, dass sie niemanden kennt, muss sie auch noch ohne ihre beste Freundin zum First Flush, bei dem ihr ihre Magie offenbart wird. Diese steckt in jedem, wird vererbt und durch einen besonderen Tee hervorgerufen. Die beiden zur Wahl stehenden Fähigkeiten sind auch noch alles andere als besonders. Doch dann geschieht Unglaubliches. Robin ist eine Gedankenleserin. Diese Magie ist verboten und niemand darf davon erfahren. Schnell wird klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Zum Glück lernt Robin aber schnell neue Freunde kennen, die ihr beistehen.

Die Idee des Buches fand ich toll. Mal was ganz Neues. Dazu ist das Buch noch eine echte Schönheit, außen wie innen, und macht neugierig auf den Inhalt. Das Cover setzt den Tee, der eine große Rolle spielt, perfekt in Szene und auf den Seiten finden sich verspielte Rahmen mit Pflanzenmotiven und am Kapitelanfang jeweils ein Bild. Auch zwischendrin werden die Abschnitte hin und wieder von einer Teetasse aufgelockert. Die Optik ist wunderbar und man möchte sich einfach mit einem Tee in den Sessel kuscheln und lesen. Der Einstieg gelingt ganz leicht, denn man kann sofort mit der Protagonistin Robin mitfühlen, die gerade erst neu in der Stadt sofort und ohne Freundin zum First Flush muss, wo jeder sie beobachten kann, wenn sie herausfindet, ob sie die Magie ihrer Mutter oder ihres Vaters geerbt hat. Letzterer hat die Familie vor Jahren verlassen und Robin weiß nichts über ihn. Der Abend läuft dann auch ganz anders und sehr überraschend ab. Mit der unerwarteten Fähigkeit kehrt bei Ro die Angst ein, denn niemand darf ihre wahre Fähigkeit erfahren. Doch wie soll sie die in der Teestunde, dem Magieunterricht, geheimhalten? Das sorgt für Spannung.

Schneller als gedacht lernt Robin neue Freunde kennen, wobei nicht alle gleich so begeistert sind von ihr wie die stürmische und immer gut gelaunte Mailin. Ihr Freund Cornelius zum Beispiel ist sehr reserviert und wir hatten lange den Verdacht, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Tatsächlich hat so mancher Bewohner von Port Mint Geheimnisse. Einige von ihnen werden im Laufe der Geschichte aufgedeckt. Auch die Geschichte des Ortes und des magischen Tees ist interessant, denn darin spielen Piraten ebenso eine Rolle, wie ein mysteriöser Schatz. Zu guter Letzt ist da noch ein unerkannter Gegner, der Anführer einer rebellischen Gruppe, der Robin gefährlich werden könnte. Seine Identität ist zunächst ungeklärt und man kann wunderbar spekulieren. Findige Leser*innen werden eventuell schnell einen Verdacht haben, das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den man anbringen kann.

Die Schreibart von Vivien Verley ist sehr verständlich, aber nicht zu einfach. Die Altersangabe ab 10 Jahren passt perfekt, denn die Kapitel sind überschaubar und übersichtlich. Die Magiearten werden gut erklärt und auch sonst ist die Sprache sehr bildlich. Dazu spielt die Autorin auf kreative Weise mit dem Wort Tee. Es gibt z.B. das Magisteerium oder ein Zertifikat, das T. E. A. abgekürzt wird, einen Lehrer mit dem Nachnamen Cup usw. Das ist wirklich gut gemacht und es macht sehr viel Spaß die Geschichte zu verfolgen. Vor allem an den Stellen, an denen es für die Kinder brenzlig wird, baut Vivien Verley immer wieder tolle Spannungsbögen ein. So ist der erste Band von Thea Magica bestes Lesefutter, das wir nur empfehlen können. Da freut man sich doch auf den nächsten Band, der im Februar 2026 erscheinen wird. 5 Sterne