Ein unterhatsamer Jugendthriller mit kleinen Schwächen

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michelleneu Avatar

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Der Klappentext von Thieves Gambit konnte mich sofort überzeugen, wodurch die Vorfreude auf dieses Buch enorm war.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, wodurch es ein leichtes war sich in die Geschichte reinzufinden und Ross, ihre Familie und deren Lebensumstände kennenzulernen.
Die Handlung schreitet recht zügig voran, sodass wir uns zusammen mit Ross und 11 weiteren Teilnehmer*innen schon nach kurzer Zeit mitten im Wettbewerb befinden.

Was ich hier ganz besonders mochte, war das eigene miträtseln und Theorien aufstellen! Das Gambit, die kniffligen Aufgaben, die Hilfsmittel.. all das hatte richtige Oceans Eleven Vibes. Total cool!
Die Hindernisse, die von den Teilnehmenden überwunden werden müssen, haben in regelmäßigen Abständen für spannende Momente gesorgt und waren für mich als Leserin sehr unterhaltsam.
Eine Sogwirkung und damit das Bedürfnis UNBEDINGT weiterlesen zu wollen blieb aber leider aus. Generell muss ich sagen, dass ich ganz oft einfach emotional nicht involviert war. Zu den Charakteren hattte ich ein eher distanziertes Verhältnis, obwohl ich sie allesamt echt mochte! Der ein oder andere konnte mich sogar positiv überraschen, oder hat an anderer Stelle für Wendungen gesorgt, die ich so nicht hab kommen sehen.
Im großen und ganzen fehlte es mir wohl aber einfach an Tiefe.
Vorallem die Lovestory war recht oberflächlich gehalten, wodurch ich sie überhaupt nicht fühlen konnte.

Ross als Protagonistin war mir sofort sympathisch! Ich mochte auch ihre Art zu denken und habe jedes Mal sehr interessiert ihre Gedankengänge verfolgt. Devroe ist und bleibt ein undurchsichtiger Charakter, was aber durchaus gewollt zu sein scheint. Die anderen Charaktere waren verhältnismäßig blass, dennoch fand ich es sehr schön, dass sich im Verlauf der Geschichte unverhoffte Freundschaften bilden.
Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und ich sag euch ehrlich.. mit dem, was da zum Schluss passiert, habe ich nicht gerechnet.
Das schreit doch förmlich nach einer Fortsetzung?!

Fazit: Durch die Atmosphäre und das eigene miträtseln hat das Buch durchaus einen nennenswerten Unterhaltungsfaktor, wodurch ich großen Spaß beim Lesen hatte.
Mir fehlte es aber insgesamt an Tiefe und an emotionaler Nähe zu den Charakteren, wodurch ich einige Abstriche machen muss.
Thieves Gambit ist ein unterhaltsamer Jugendthriller mit kleinen Schwächen.