Sehr gut umgesetzte Enemies to Lovers Geschichte

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Von den ersten Seiten an war ich überzeugt, dass dieses Buch wieder - wie Band 1 bereits - ein großer Spaß werden würde. Die Wortgefechte waren gut geschrieben und die Antipathie zwischen den zwei Protagonisten genauso gut greifbar wie die Anziehung zwischen ihnen.
Für beides bekam man auch ausreichende Hintergrundgeschichten, sodass sich keine der Emotionen zu substanzlos anfühlte. Tatsächlich hatte "Things we Left Behind" für den Streit aus der Vergangenheit - weshalb sich Sloane und Lucian nicht mehr ausstehen können - einen in meinen Augen wirklich guten Grund. Ich an Lucians Stelle wäre auch echt angefressen von Sloanes Verhalten gewesen.

Die Charaktere waren glaubwürdig und gut dargestellt, allerdings liegt es jetzt ca. eine Woche zurück, seit ich das Buch beendet habe, und ich kann mich kaum noch an herausstechende Charakterzüge erinnern. Das lässt darauf schließen, dass die Charaktere trotz allem relativ durchschnittlich blass geblieben sind.

Ein etwas größerer Kritikpunkt für mich waren jedoch die ca. ersten sowie letzten 50 Seiten. Nach dem echt guten Einstieg ins Buch treffen die Charaktere länger nicht aufeinander, und diese "Trockenphase" hat der Geschichte ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen.
Dafür ist auf den letzten paar Seiten plötzlich nochmal extrem viel passiert - für mich war die Story zu dem Zeitpunkt aber eigentlich schon vorbei, der Spannungsbogen schon geschlossen. Die Szene im Restaurant war höchst surreal und hat mich aus irgendeinem Grund total irritiert. Ich kann zwar nachvollziehen, weshalb diese letzten Seiten noch in die Geschichte aufgenommen hat, immerhin wurde dann auch wirklich jeder letzte offene Plotpunkt noch anständig aufgelöst, aber vielleicht hätte man hier die Szenen umsortieren sollen.

Davon abgesehen hätte man auch den Grund, weshalb sich "Lucifer" und Sloane wieder näher kommen, etwas geschickter lösen können. Die Autorin hat es sich hier mit einer 0815-Masche, die ich in letzter Zeit recht häufig zu lesen bekomme, einfach gemacht. Weil es aber auch so unterhaltsam war, hat mich das nicht weiter gestört.

Alles in allem ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman, durch den man trotz der über 500 Seiten nur so fliegt. 4 Sterne.