Weniger stark als die vorherigen Bände

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killerprincess Avatar

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Ich habe den ersten Teil mit Naomi und Knox geliebt, ich hatte beim Lesen ungefähr ALLE existierenden Emotionen. Teil zwei war dann schon etwas schwächer und nun ja, Band drei rund um die Bibliothekarin Sloane und den gefährlichen Bad Boy Lucian hatte bei mir dann hauptsächlich für eine Reaktion gesorgt: Augenrollen. 🙄

Sloane mochte ich eigentlich die ganze Zeit, aber es sind so viele Stereotype in der Geschichte: sie ist ja ach so klein und quirlig – aber SELBSTVERSTÄNDLICH hat sie große Brüste und Lucian ist ja so ein großer, dunkler, gefährlicher Typ, der immer nur knurrt und er ist so mächtig, dass jeder für ihn sofort springt. Am meisten nervte mich ehrlich gesagt ihre Feindschaft, die man ja schon aus den anderen Teilen kannte und auch hier hat es nochmal das halbe Buch gedauert, bis dann ENDLICH einen signifikanten Fortschritt in ihrer Beziehung gemacht haben. Leider ging es dann quasi trotzdem im gleichen Stil weiter: nett sein, anzicken, ein Schritt vor, zwei zurück. Super exhausting. Dazu kommt, dass mich Lucians Art immens genervt hat: er macht nette Dinge, das soll aber keiner wissen (das komm-diesem-Typen-besser-nicht-in-die-Quere-Image könnte ja bröckeln), er kann generell nicht über Gefühle reden oder sie sich überhaupt selbst eingestehen und dann glaubt er auch ständig, dass alle nach seiner Nase tanzen würden (was einige leider viel zu oft tun), aber wer denkt wirklich, dass das der richtige Umgang mit der Angebeteten ist? *sigh*

Die Sexszenen (Entschuldigung – der Spice natürlich) habe ich irgendwann quer gelesen. Die erste Hälfte des Buches hassen sie sich noch, da muss dann später natürlich vieles nachgeholt werden. Ich mag das nicht so, aber ich wusste bei Band 3, worauf ich mich einlasse.

Es gibt auch immer einen Spannungsanteil in den Büchern, aber das hat mir hier auch wenig zugesagt. Eigentlich muss die Autorin es von Anfang an als Dreiteiler geplant haben, aber irgendwie hat sich der Kriminalfall nicht so in das eingefügt, was man aus den anderen Büchern kannte. Was dafür anders und sogar richtig gut war (nach meinem ganzen Hate bis hier hin): Die Passagen aus der Jugendzeit der beiden habe ich GELIEBT! Die waren sehr schön und haben viel (alles) dazu beigetragen, warum ich den beiden überhaupt ein Happyend gewünscht habe. Mit diesem Stichwort dann ein Kommentar zum Ende: es war das kitschigste der Reihe. Irgendwie schön, aber irgendwie auch schon wieder sehr over the top.

Der Schreibstil von Lucy Score ist ansonsten schon gut, die Dialoge oft amüsant zu lesen. Nur der Plot hat für mich hier leider nicht hingehauen. Dennoch bin ich irgendwie froh, die Reihe jetzt abgeschlossen zu haben, zu wissen, wie es für die (manche mehr, manche weniger) liebgewonnenen Charaktere ausgeht.