Auf der Suche nach dem Einen

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marialein Avatar

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Bella Edwards ist von ihrem Leben zutiefst frustriert: Alle um sie herum leben ihr glückliches Bilderbuchleben mit Karriere, Partner, Kindern, und allem, was eben dazugehört. Bella hingegen kommt zwar beruflich ganz gut voran, ist aber seit 7 Jahren Single und fühlt sich so richtig unzufrieden mit ihrer Situation.

Für sie steht fest: Da muss ein Mann her. Und zwar nicht irgendeiner, sondern der Richtige, der Eine. Irgendwo da draußen muss er doch sein, sie muss ihn nur noch finden.

Sie beschließt spontan, von ihrer Heimat London nach New York zu reisen, um ihre Freundin Esther zu besuchen. Gemeinsam schmieden sie einen außergewöhnlichen Plan: Bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag – der in 30 Tagen ansteht – muss sie 30 Dates haben. Von jedem einzelnen Date muss sie Esther ausführlich berichten. Und Online-Datingseiten sind tabu. Eine ziemlich schräge Idee, bei der Reinfälle und witzige Pannen vorprogrammiert sind. Ob es Bella gelingt, bei ihrem Datingmarathon den Mann fürs Leben zu finden?

Ich hatte eine chaotische, witzige Story erwartet und wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen schier unerschöpflichen Vorrat an Ideen, wie ein Date schiefgehen kann und welche Macken die Männer haben können. Dass man so viel Pech bei einem ganz normalen Date haben kann, ist vielleicht etwas stark übertrieben, aber sei’s drum, zum Roman passt es.

Was ich weniger erwartet hatte und mich positiv überrascht hat, war die Spannung, mit der sich neue Beziehungen anbahnen, auseinandergehen, überraschende Erkenntnisse alles in ein neues Licht rücken. Auch die geografischen und kulturellen Besonderheiten waren sehr prägnant, wenn auch vielleicht etwas klischeehaft, wiedergegeben.

Allerdings ist es eben auch so: Der Roman steht und fällt mit seiner Hauptdarstellerin. Und ich muss sagen, dass ich mit Bella zwischenzeitlich so gar nicht auf einer Wellenlänge war. Fand ich sie anfangs noch auf chaotische Weise liebenswert, nervte sie mich nach einer Weile mit ihrer oberflächlichen, unreifen Art. Hinzu kam, dass sie selbst sich bei ihren Dates teilweise so dumm anstellte, dass sich mein Mitgefühl eher in Grenzen hielt. Zum Glück entwickelte sie sich im Laufe ihrer Challenge deutlich weiter und konnte auch meine Sympathie zurückgewinnen.

Der Abschluss des Romans wartete schließlich mit einer Weisheit und einem Tiefgang auf, den ich gar nicht erwartet hätte.

Gute Unterhaltung bietet Thirty in jedem Fall. Und wenn man sich durch die etwas nervigeren Passagen zwischendurch gequält hat, ist es auch von der Story her eine absolut runde Sache.