Dating + Roadtrip = Gefühlschaos + Lesespaß

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"Chick Lit" lese ich wirklich gerne, vor allem, wenn ich mal komplett abschalten muss/möchte. "Thirty" klang vom Klappentext auch genau nach meinem Lese-Beuteschema: locker, lustig, Single auf der Suche nach einem Partner (und irgendwie auch nach sich selbst)... einfach ein kurzweiliges "großes amerikanische[s] Dating-Abenteuer".

Der Schreibstil gefiel mir auch recht gut: die Figuren sind sehr bildhaft und realistisch geschrieben, die Dates haben mich zum Lachen oder zum Fremdschämen gebracht, ich entwickelte Sympathie für die einen und Abneigung gegenüber den anderen (die Kinoszene... ewww), und der Roadtrip war sehr kurzweilig und hat mich an mein Auslandssemester im Mittleren Westen erinnert. Was mich aber leider gestört hat, war, dass die Hauptfigur so oft betrunken war, inklusive völligen Filmrissen - in der Anzahl einfach nicht meins.

Absolut gelungen fand' ich aber die teilst selbstironisch eingebaute Kritik an Sachen wie Photoshopping und allgemein dem Gebrauch von sozialen Medien: "Immer wieder muste ich den Drang unterdrücken, meinen Tag in den sozialen Medien zu teilen. Nur weil ich so oft das Bedürfnis danach verspürte, wurde mir überhaupt bewusst wieviel ich normalerweise poste. #BESORGNISERREGEND."

Insgesamt fand ich die 30 Dates Challenge durchaus gelungen: skurril, lustig, unterhaltend, frech. Die "e-mail Berichte" an Esther fand ich auch gut, und die Auflösung bzw. insgesamt das Ende hat mich dann endgültig mit Thirty versöhnt (ohne das ewige Betrunkensein hätte ich 4 Sterne vergeben).