Dreißig Dates in dreißig Tagen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buchgestapel Avatar

Von

Worum geht’s?
Bella Edwards steht kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag und hat das Gefühl, in ihrem Leben dauerhaft auf der Stelle zu treten. Um sie herum ist jeder glücklich und erfolgreich, nur sie dümpelt noch immer als Single herum und wartet darauf, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Als ihr Chef ihr dann eine Beförderung anbietet, die eigentlich nicht mal eine wirkliche Beförderung ist, platz ihr der Kragen. Kurzentschlossen reist sie aus dem verregneten London zu ihrer Freundin Esther nach New York und stellt sich deren Masterplan zur Überwindung ihrer Krise: Sie soll innerhalb von dreißig Tagen auf dreißig Dates gehen und so noch vor ihrem dreißigsten Geburtstag ihren Traummann finden.


Meine Meinung:
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Bella auf ihre Suche nach der großen Liebe zu begleiten, auch wenn diese ein wenig unorthodox verlaufen ist.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, an mancher Stelle jedoch auch ein wenig zu ausschweifend. Besonders Bellas Gedanken wurden ab und an ein wenig konfus, und bei einem stolzen Umfang von 500 Seiten war es dann irgendwann auch einfach ein wenig verwirrend für mich.

Die Protagonistin fand ich sehr sympathisch und trotz ihrer Lebenskrise nicht überaus nervig oder anstrengend. Im Laufe der Geschichte kann man deutlich miterleben, wie sie sich weiterentwickelt, ihr Leben neu justiert und am Ende tatsächlich ein Happy End erlebt – Auch wenn das ein wenig anders verläuft, als man es den Großteil des Buches über annehmen würde.

Die Nebencharaktere, angefangen bei der schrulligen Wahrsagerin , über Esther bis hin zu dem Haufen an Männern, die Bella während ihrer dreißigtägigen "Challenge" kennen lernt, sind allesamt sehr witzig zu lesen, auch wenn man bei dieser Fülle an Figuren nicht zu jeder besonderen Tiefgang erwarten kann.

Das Hin und Her zwischen Bella und ihrer Flugzeugbekanntschaft MJ nahm einen großen Teil der Handlung ein, was einen schönen roten Faden über ihren Roadtrip durch Amerika gezogen hat. Ihn hatte ich zunächst für Bellas Seelenverwandten gehalten, aber über den weiteren Verlauf der Geschichte hinweg bleibt er eher blass und konnte mich nicht mehr wirklich abholen.

Ziemlich cool fand ich dann auf jeden Fall noch die Idee, Bella in Form von E-Mails an ihre Freundin Esther von den verschiedenen Dates erzählen zu lassen. Das geschieht mit viel Witz und einem Augenzwinkern, ohne das man die Menge an sprichwörtlichen Fröschen die sie trifft vermutlich nur sehr schwer ertragen könnte.


*Fazit*
Mit "Thirty" hat Autorin Christina Bradley eine humorvolle Liebeserklärung an die Liebe selbst geschaffen. Dabei versteht sie es, Situationskomik mit in dieser Story funktionierenden Charakteren zu verbinden und so nicht nur das Tempo und den Lesefluss, sondern auch das Interesse der Leser hoch zu halten. Dass dabei eine charakterliche Entwicklung der Nebenfiguren kaum bis gar nicht stattfindet, ist hierbei zum Glück völlig nebensächlich. Viel wichtiger ist nämlich stattdessen, dass Protagonistin Bella am Ende den Lebensabschnitt beginnen kann, in dem sie eine wesentlich glücklichere Person werden kann. Da wirkt die Moral am Ende der Geschichte gleich doppelt so schön – Denn wer seinen eigenen Wert nicht an jemand anderem fest macht, der wird langfristig glücklicher. Und vielleicht läuft man genau dann dem oder der Einen ganz zufällig über den Weg.

Für "Thirty" gibt es daher von mir viereinhalb Bücherstapel