Flotte Dating-Challenge

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„Ach Bella. Wir sind zu alt für Bullshit“, sagte er weise. „Wenn es ums Dating geht, habe ich vor allem eins gelernt: Entweder es klappt, oder es klappt nicht.“

Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag bricht der ganze Frust aus Bella. Sie schmeißt ihren Job hin und landet bei einer fragwürdigen Wahrsagerin. Als die ihr auch noch prophezeit, dass sie den einen nicht finden wird, reist sie von London nach New York zu ihrer besten Freundin Esther. Gemeinsam mit einer Menge Alkohol beschließen sie eine Challenge:
Dreißig Tage bis zum 30. Geburtstag – dreißig Dates um den Richtigen zu finden!

So locker und leichter der Stil der Autorin ist, so unterhaltsam die Idee klingt, die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Bella reist einmal quer durch die USA, besucht ihre alten Freunde und lässt sich von Ihnen Treffen vermitteln.
Bella hat in Amerika studiert, war dort 4 Jahre lang mit jemandem zusammen – und mit ein großer Grund für die Trennung war ihre Sehnsucht nach ihrer Heimat England. Also was liegt da näher als ein Roadtrip durch die USA, um dort den Richtigen zu finden?!

Anstatt die Zeit mit ihren Freunden von früher zu verbringen und das Land zu entdecken, wird alles gedatet, was nicht bei drei am Baum ist. Was leider nicht immer unterhaltsam ist sondern dann auch manchmal mit abgedroschenen Szenen rüberkommt.
Schon klar, die Grundidee fordert Tempo. Aber in der kurzen Zeit findet sie die große Liebe, verliert sie, findet wieder jemanden… ach ja, und betrinkt sich, kifft ein wenig, kuriert ihren Kater aus und … trinkt wieder mal.
Klingt stressig? Las sich stellenweise auch so!

Wie gesagt, die Autorin schreibt wunderbar locker und unterhaltsam, wenn die Handlung ein wenig mehr mitgespielt hätte, wäre das ein Roman ganz nach meinem Geschmack!
So fühle ich mich selbst ein wenig verloren und gehetzt von den „Möchtegerndates“ und verstehe den Grund dafür nicht. Und so schön die Auflösung am Ende war, kam sie mir doch zu schnell und daher nicht ganz glaubwürdig.
Dass der Schlussgag dann auch noch durch die Übersetzung verwaschen wurde, ist richtig schade.
Fazit: Leider kann der flotte Stil der Autorin nicht immer über die etwas maue Geschichte hinwegtrösten.