Zuviel Torschlusspanik mit hohem Männerverschleiß

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mel.e Avatar

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Der Plot zu "Thirty" klang amüsant, sodass ich mich darauf freute, diese als romantische Liebeskomödie betitelte E-Book zu lesen. Meine Erwartungshaltung war wahrscheinlich ein klein wenig zu hoch, denn ich nahm eine sehr frustrierte junge Frau wahr, die auf der Suche nach dem "Einen" alle Fettnäpfchen der Welt mitnimmt und Männer sich irgendwann nur noch als Erfüllung einer sich selbst aufgelegten Challenge entpuppen. Mir war Bellas Verhalten mitunter zu oberflächlich gehalten, die Witze ließen irgendwann nach und was bleibt ist eine Frau mit der Erkenntnis, das "Eine" schon längst gefunden zu haben. 30 Männer in 30 Tagen ist schon eine starke Leistung. Meine Hoffnung ist, das Frauen, die sich kurz vor ihrem 30. Geburtstag besonnener verhalten und ihrer Torschlusspanik keinen Raum geben. Sich Männern und auch Frauen willkürlich an den Hals zu werfen ist irgendwie unreif und zeigt eine Frau, die sich zwar weiterentwickelt, was ihr Selbstbewusstsein betrifft, aber das ist dann auch alles, was ich als positiv wahrnahm.

Mir hat "Thirty" leider nicht so zugesagt wie erhofft, da ich den Wortwitz der ersten Buchseiten als sehr amüsant und gelungen betrachte, dieses aber im weiteren Verlauf der Story immer mehr abflacht. Den Roadtrip durch die USA hingegen fand ich als sehr beschaulich und das war auch etwas, was ich genießen konnte.

Ich vergebe eine eingeschränkte Leseempfehlung, da ein Buch immer die Gemüter spalten wird. Ich empfand "Thirty" leider vielfach übertrieben und emotional oberflächlich. Bestens geeignet, um nicht nachdenken zu müssen an einem sonnigen Sommertag, aber mehr bleibt leider nicht.