Eine vorhersehbare "Liebes"geschichte

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libby196 Avatar

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Positiv zu sagen ist, dass die Umgebung sehr schön beschrieben wurde und man sich Hawaii sehr gut vorstellen kann, auch wenn man noch nie dort war. Auch der Schreibstil ist angenehm zu lesen.

Die Geschichte konnte mich allerdings nicht wirklich abholen. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch, was zum Großteil daran liegt, dass einfach wenig passiert. Die Figuren bleiben oberflächlich, es geschieht nichts spannendes und sie eiern einfach ein paar Wochen rum, obwohl der Ausgang von Anfang an klar ist.

Louisa und Vince lernen sich auf Hawaii kennen, wo er ein Hostel eröffnet und sie sich nach einer Verletzung auf ihr Tennis-Comeback vorbereitet. Mir ging die Entwicklung zwischen beiden viel zu schnell. Es ist sofort klar, dass sie sich mögen, der erste Kuss kommt auch super schnell, dann gibt es ein, zwei kleine Hindernisse, aber nichts von Tiefe oder Bedeutung. Auch über das Innenleben Louisas erfährt man erstaunlich wenig, obwohl das Buch aus ihrer Perspektive erzählt wird.

Mir war überhaupt nicht klar, was sie beiden (abgesehen von sexueller Anziehung) aneinander finden. Sie sprechen kaum miteinander, und wenn, geht es zu oft nur darum, wer wie heiß in welchen Klamotten aussieht. Ich weiß nicht, wo andere Rezensent:innen hier eine Charakterentwicklung sehen? Wenn überhaupt, entwickelt Louisa sich zurück, weil sie bereit ist, für einen Typen ihr komplettes Leben umzuwerfen.

Auch die restlichen Figuren sind alle sehr klischeehaft gezeichnet. Alle Typen sind natürlich hotte Surferboys und die Mäsels superhübsch. Individuelle Charaktere sucht man vergeblich.

Am Ende wird noch schnell eine absolut unauthentische dramatische Story des männlichen Protagonisten eingeschoben, beide sind ein paar Seiten traurig, bis sich die ach so unüberwindbar erscheinenden Probleme in Luft auflösen. Ich mag es einfach nicht, wenn die Prinzipien sofort über Bord geworfen werden, obwohl die Protagonist:innen sich erst seit ein paar Wochen kennen. Das sollte sich niemand in der Realität zum Vorbild nehmen - schon gar nicht, wenn ganze Karrieren daran hängen. Ja, (zum ersten Mal) verliebt sein ist krass. Aber es kann auch ganz schnell schiefgehen, wenn man - ohne sich richtig zu kennen - so schnell so krasse Kompromisse eingeht.

Mich konnten schon die letzten Bände aus der vorherigen Reihe der Autorin nicht überzeugen. Das Buch wirkt leider wie schnell runtergeschrieben, ohne dass die Figuren und ihre Gefühle richtig durchdacht wurden.