Herrliches Weihnachtsflair

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Finn brach Romy einst das Herz, daher möchte sie unbedingt über ihn hinwegkommen. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn Finn war und ist der Nachbarsjunge in ihrer Heimatstadt. Als sie ein entspanntes Weihnachtsfest bei ihren Eltern verbringen will, läuft er ihr unverhofft über den Weg – mit allem Charme der Welt ausgestattet. Um sich abzulenken, meldet Romy sich kurzerhand bei einem Weihnachtswettbewerb an, dessen Preisgeld ihr sogar eine neue Gitarre verschaffen könnte. Überraschenderweise erweist sich Finns Hilfe dort als sehr nützlich für ihr Weiterkommen, wobei auch ein Blick mehr auf ihn nicht schaden kann. Ob sich Finn eine zweite Chance bei Romy erkämpfen kann?

Julia Pelzer war mir als Autorin bisher noch kein Begriff, doch nach dieser wunderbaren Weihnachtsgeschichte werde ich mir diesen Namen merken. Ihr Schreibstil hat mich begeistert, denn sie schreibt sehr natürlich, bringt Nähe zwischen Leser und Figuren und kann Atmosphäre ausgezeichnet transportieren. Diese Qualitäten machten für mich letztlich sogar einige meiner Beanstandungen wieder wett.

Die Protagonisten erschienen mir anfangs nämlich etwas blass, Finn sogar respektlos gegenüber Romy. Ihn mochte ich lange überhaupt nicht, er war mir zu undurchsichtig, zu glatt und zu provokant. Sein Auftreten besserte sich zwar nach und nach, aber selbst gegen Ende wurde ich nicht richtig warm mit ihm. Romys Charakter wurde mir etwas zu wenig behandelt, denn ich konnte beispielsweise ihre Liebe zur Musik und ihr musikalisches Talent im Rahmen der Erzählung nicht wirklich ausmachen. Bezüglich Finn und Romy war mir sowieso einiges zu verwischt, und auch die Emotionen zwischen ihnen erreichten mich erst etwa im letzten Drittel des Romans. Vielleicht lag es an der etwas faden Handlung, die zwar stimmungsvoll und freundlich wirkte, in der sich aber eine vorhersehbare Szene an die nächste reihte und daher keinen Raum für wirkliche Überraschungen und prickelnde Aufregung ließ.

Trotzdem kann ich „This Christmas“ als Weihnachtsschmöker nur empfehlen. Die Geschichte lädt unweigerlich in eine warmherzige und versöhnliche Atmosphäre ein, in welcher Lichterglanz und Keksbäckerei eine wohlige Stimmung zaubern.