Episch, aber anstrengend!

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shanna Avatar

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Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich die Weltenwanderer-Trilogie über die vier Londons gelesen habe. Nun gibt es eine Fortsetzung, die ebenfalls als Trilogie angelegt ist. Dieser erste Teil davon setzt sieben Jahre nach den damaligen Ereignissen wieder ein und beschreibt, wie es im roten London langsam zu brodeln beginnt, weil sich ein Rückgang der Magie bemerkbar macht. Einige geben dafür dem König die Schuld, der deshalb sogar um sein Leben fürchten muss...

Der Einstieg ins Buch beginnt gleich mit einigen neuen Charakteren, die sehr interessant beschrieben sind und mir gleich sympathisch waren. Man begegnet aber auch alten Bekannten, die mir trotz der langen Pause noch gut im Gedächtnis waren. Ich konnte mich durch die einfühlsame Beschreibung ihrer Gedanken und Gefühle sehr gut in alle hinein versetzen. Es war als ob man Freunde eine lange Zeit nicht gesehen hatte und schon nach kurzer Zeit wieder vertraut mit ihnen war. Ich konnte mir alles auch bildhaft vorstellen, weil sehr ausführlich beschrieben wird, was gerade passiert. Das hatte aber auch zur Folge, dass dadurch nur wenig Spannung aufkam. Für meinen Geschmack war die Handlung zu dürftig, um derart aufgebauscht zu werden.

Die ständigen Rückblenden und Zeitsprünge haben mich zwar die Charaktere besser verstehen lassen, aber auch dazu geführt, dass ich teilweise den Überblick verloren hatte. Durch den gewaltigen Umfang des Buches musste ich öfters Lesepausen einlegen und dann war es manchmal so verwirrend, dass ich den roten Faden der Handlung verloren habe und nicht mehr wusste, wo und wann ich mich gerade befinde. Man muss schon Ausdauer haben und dran bleiben, sonst wird es schwer, alles zu begreifen.

Insgesamt habe ich mich in dieser epischen Welt wieder wohlgefühlt, auch wenn es etwas anstrengend war, die Zusammenhänge zu verstehen und der Handlung zu folgen. Die interessanten Charaktere machten das aber wieder wett und ich bin nun gespannt auf die Fortsetzung.