Hat ein paar Schwächen

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ardillas Avatar

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Thug ist Drogendealer, Jane ist Erbin eines Drogenimperiums. Die beiden treffen aufeinander - erst ohne sich zu kennen, dann kommen sie sich näher. Jane versucht, sich in einer Männerwelt durchzusetzen, Thug versucht, sich zu behaupten. Spannungen sind vorprogrammiert.

Die beiden Hauptpersonen sind gut dargestellt. Jane durchläuft eine Entwicklung vom naiven aber toughen Püppchen zur selbstbewussten Frau, der endlich klar wird, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Thug, oder David wie er richtig heißt, bleibt sich vom Anfang bis zum Ende treu: ehrgeizig, unglaublich männlich, gradlinig.

Thug ist meiner Meinung nach wesentlich besser gelungen als die Figur der Jane. Thug hat nachvollziehbare Gründe, Drogen zu verkaufen (falls es sowas überhaupt gibt). Jane ist in der Hinsicht nicht so ganz gelungen. Man stellt sich eher eine Frau vor, die wütend mit dem Fuß aufstampft und schmollend sagt: "Ich will das, weil es mir zusteht." Das ist auch schon eine der größten Schwächen. Jane ist unglaubwürdig - vor allen Dingen, wenn man feststellt, dass sie Mutter ist und gleichzeitig anderen Kindern Drogen im ganz großen Stil verkauft. Als ihr selber das klar wird, ändert sie allerdings nichts. Das ist die nächste Schwäche: wenn ich schon meiner Hauptfigur diese Erkenntnis in den Kopf pflanze, muss ich dort auch weitermachen.

Wenn man davon absieht, dass es um eine brisantes Thema geht, über das man nicht weiter nachdenken darf (und das muss man, weil man vorher wusste, worüber man liest), ist das Buch kurzweilig. Manchmal etwas zu sehr in die Länge gezogen (die Szenen in Thugs Appartement wiederholen sich ständig), aber durchaus unterhaltsam. Der Schreibstil ist kurz und prägnant und die Handlung an sich nicht künstlich in die Länge gezogen (bis auf oben erwähnte Szenen).
Für Unterhaltung zwischendurch durchaus zu empfehlen.