mitreißend

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sissidack Avatar

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THUG ist ein typisches Werk von Sarah Saxx. Sie greift auch hier einen Lebensbereich unserer modernen Gesellschaft, den Drogenhandel, auf. Ein schmutziges Geschäft mit der Gesundheit unserer Mitmenschen. Ein Geschäft, in dem oft Hilfe Suchende zur Droge greifen, um eine schwierige Lebensphase zu überbrücken oder um sich einfach leicht zu fühlen. Viele finden aus dieser "Glücksfalle" nicht wieder in die Realität zurück. Sie bleiben abhängig. Wie leicht dadurch ein ganzes Leben zerstört werden kann, ist uns aus den Medien und vielen vielleicht auch aus eigener Erfahrung bekannt.
Bei Frau Saxx wird der Drogendealer THUG (dealt schon nicht mehr auf der untersten Stufe im Drogengeschäft) als sportlicher junger Mann beschrieben, der nach dem Tod seiner Mutter - merke auf: durch Drogen! - seinen Lebensunterhalt in diesem schmutzigen Geschäft erstritten hat und auch weiterhin bestreitet. Er selbst ist nicht abhängig. Wundersamer Weise hat sich THUG ein Gefühl für Moral, Gerechtigkeit und Ehre erhalten. Zu seinem Ehrgefühlt gehört es, nur absolut saubere Drogen zu verkaufen. Wobei mir auch nach Lesen dieses Buches weiterhin unklar ist, wie Gift "sauber" sein soll. THUG hat gute Freunde, auf die er sich absolut verlassen kann.
Dann trifft er während einer Lieferung auf eine junge Frau, die es mit seiner Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Gewandtheit aufnehmen kann, ja ihn sogar noch übertrifft. Sie übertölpelt ihn und nimmt, während die beiden heißen Sex haben, seine Lieferung in einem beträchtlichen finanziellen Wert an sich. Ehe THUG dies bemerkt, ist sie verschwunden. Geraume Zeit später und nach umfangreichen Recherchen hat THUG ermittelt, dass es sich bei der Frau um Jane, die Tochter eines der Großen im Drogengeschäft handelt. Sie hat nach dem Tod ihres Vater dessen Platz eingenommen. Sie versucht nun mit allen Mitteln ihren Stand zu festigen. In dieser Phase liefern sich THUG und Jane noch einige Kämpfe. Je öfter sie sich begegnen, um so mehr bemerken beide, wie anziehend sie aufeinander wirken. Es entsteht eine Hass-Liebe, die beide sich nicht erklären können. Am Ende siegt natürlich die Liebe. So gehört es sich bei Frau Saxx.
Die wirklich heißen Kapitel, in denen THUG und Jane sich in wilder sexueller Ektase langsam näher kommen, sind mitreißend.
Allerdings bin ich der Auffassung, dass im gesamten Roman die Problematik des Drogenhandels und -konsums zu leicht übergangen wird. Wenn ich ein solches Milieu als Autor anspreche, sollte auch ein konsequenter Standpunkt dazu mehr vermittelt werden. Dem Leser bleibt ohnehin die abschließende Meinungsbildung überlassen.
Am Ende des Romans, ohne auf das Drogenproblem einzugehen, möchte ich einschätzen, Frau Saxx hat sehr gut abgeliefert. Spannend, gefühlvoll, mitreißend sind die fast 320 Seiten eine Lesegenuss.