Spannender und atmosphärisch dichter Krimi

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Tief im Schatten ist der zweite Fall der Ermittler Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. In diesem Krimi werden einige sensible Themen behandelt, die Triggerwarnungen verdienen: Gewalt gegen Frauen, Misshandlungen, Sekten und Alkoholismus.
Der Mord an einem ehemaligen Skisportler steht im Mittelpunkt der Handlung, und im Laufe der Ermittlungen tauchen zahlreiche Motive und Verdächtige auf. Die Spannung bleibt dabei durchgehend hoch. Die Hauptfiguren sind erneut hervorragend ausgearbeitet und wirken mit ihren Stärken, Schwächen und Alltagsproblemen sehr authentisch und nahbar. Auch die Nebenfiguren, wie beispielsweise Anton, sind facettenreich und überzeugend dargestellt. Der Schreibstil der Autorin ist spannend, eindrücklich und emotional und trägt wesentlich dazu bei, die Lesenden zu fesseln.
Der Fall erweist sich als komplexer als anfangs erwartet. Mehrere Handlungsstränge verlaufen parallel, und Rückblenden in die Vergangenheit erklären nach und nach die Geschehnisse der Gegenwart. Lange bleibt unklar, ob und wie die verschiedenen Ermittlungsstränge zusammenhängen. Zwar meint man früh, den Täter und sein Motiv zu kennen, doch unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse öffnen immer wieder neue Ermittlungsansätze und halten die Spannung aufrecht.
Besonders beklemmend und eindrücklich ist die Darstellung des Schweigens, der Unterdrückung und der Gewalt gegen Frauen innerhalb der Sekte. Diese Szenen bleiben nachdrücklich im Gedächtnis und sorgen für eine dichte, atmosphärische Erzählung.
Wie schon im ersten Band, der übrigens nicht zwingend vorab gelesen werden muss, werden alle losen Fäden am Ende geschickt zusammengeführt. Das Finale überrascht und sorgt für einen gelungenen Abschluss.
Fazit:
Ein spannender und atmosphärisch dichter Krimi, der alle Fans des Genres begeistern dürfte. Die Skandinavier beweisen einmal mehr, dass sie wahre Meister des Kriminalromans sind.