Stimmungsvoller Roman mit tollen Charakteren

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Das Cover gefällt mir gut. Es passt perfekt zum eisigen Wetter der Geschichte und zur kühlen Atmosphäre.
Der Schreibstil von Viveca Sten ist einfach und lässt sich flüssig lesen, sodass ich wirklich gut durch das Buch gekommen bin.
Vor allem der Einstieg in die Geschichte hat mein Interesse geweckt. Da ich den ersten Teil nicht kenne, habe ich etwas Zeit benötigt, um mir einen Überblick zu verschaffen. Die bedrohliche und zum Teil sehr unangenehme Stimmung, die mit jeder weiteren Seite an Intensität zugenommen hat, war hierbei allerdings ein großer Pluspunkt.
Vor allem die Kapitel, in denen es um Rebecka geht, haben eine Richtung eingeschlagen, die mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken gejagt haben. Mit jedem weiteren Einblick in ihr Leben werden wir Zeuge davon, dass ihre Beziehung zu Ole alles andere als gesund ist. Die junge Frau hat mir richtig leidgetan, da Beziehungen wie diese auch im echten Leben leider kein Einzelfall sind.
Das Ermittlerduo Hanna und Daniel waren mir sehr sympathisch. Man spürt deutlich, dass es Hanna am Herzen liegt, anderen Menschen zu helfen. Und auch Daniel gibt in seinem Job alles, was oft zu Problemen mit seiner Freundin Ina führt. Zwar kann ich ihre Sicht der Dinge zum Teil nachvollziehen, allerdings war ihr Verhalten manchmal doch sehr kindisch, wenn man bedenkt, dass sich Daniel mitten in einer Mordermittlung befindet.
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen, alle haben Ecken und Kanten und tragen ihr eigenes Päckchen mit sich herum. Das Privatleben der einzelnen Figuren spielt neben der Ermittlung eine große Rolle, was mir auf der einen Seite gut gefallen hat. Auf der anderen Seite gab es jedoch auch einige Längen, wodurch bei mir kaum Spannung aufkam. Das lag vor allem daran, dass ich recht schnell eine Vermutung hatte, die sich am Ende auch als richtig herausgestellt hat. Dadurch gab es leider nur wenige Momente, die mich wirklich überraschen konnten.
Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, da die Story wahnsinnig atmosphärisch war und ich die Figuren sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

Fazit:
"Tief im Schatten" ist eine Geschichte mit einer tollen Atmosphäre, sympathischen Charakteren und einem interessanten Fall, dem es ein wenig an Spannung gefehlt hat. Für mich ist das Buch eher ein Familiendrama als ein Krimi, weshalb ich leider einen Stern abziehen muss.
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den dtv Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.