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lesemöwe Avatar

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"Der Schrei war kurz und endete so abrupt, als hätte jemand ihn abgeschnitten. Cem sah von seinem Handy auf." (Seite 7) - so beginnt der neue Krimi mit der Kommissarin Toni Stieglitz als Hauptfigur.

Dieser Schrei führt Cem hin zu seinem Freund Fabian, mit dem er im Wald Geocaching spielt und der bei der Suche nach einer geeigneten Pinkelstelle die Leiche einer schwer misshandelten Frau, eigewickelt in einen Müllsack, findet.

Zu dieser Leiche macht sich kurze Zeit später Toni Stieglitz auf, als sie Bereitschaft hat, eigentlich aber gerade zum Kaffeetrinken bei ihren Eltern ist. Das Verhältnis zwischen ihnen ist nicht einfach, können sie doch nicht akzeptieren, dass Toni sich von ihrem gewalttätigen Ehemann Mike getrennt hat.

Dass der Fall, der Toni sicher durch die so offensichtliche Gewalt, der die tote Frau zu Lebzeiten ausgesetzt war, auch zur Auseinandersetzung mit sich selbst führen wird, spannend ist, merkt man schon auf den ersten Seiten:
"Was war sie nur für ein Mensch, dass sie ihren Sonntagnachmittag lieber mit einer Leiche als mit ihren eigenen Eltern verbrachte? Dass ihr der Tod eines anderen gelegen kam, weil sie sich damit aus einer Situation retten konnte,
mit der sie nicht umzugehen wusste." (Seite 25).

Für all diejenigen, die schon den ersten Fall von Manuela Obermaier mit Spannung verschlungen haben, ein absolutes Muss! Das zeigt auch schon das Titelbild des Romans, das einen Wald abbildet und das fast komplett in Rottönen gehalten ist. Rot - die Farbe der Liebe, des Blutes, der Gefahr, des Signals, des Feuers - die Symbolik die mit der Titelbildfarbe verbunden ist, ist vielfältig- und damit werden schon viele Szenarien hervorgerufen, wenn der interessierte Leser das Buch in die Hand nimmt. Und gleichzeitig nimmt das Buch zumindest schon einmal den Punkt auf, an dem die Handlung ihren Lauf nimmt .... und vielleicht ja sogar noch weitere ....