Tonis 2. Fall

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Tiefe Schuld, Krimi von Manuela Obermeier, 400 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Der 2. Fall für Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz.
Geocacher finden im Wald eine halbbekleidete Leiche, die deutliche Misshandlungsspuren aufweist. KHK Toni Stieglitz ermittelt in diesem Fall. Dabei ist sie selbst ein „gebranntes Kind“ sie hat sich von ihrem Ex-Freund Mike getrennt, der sie jahrelang misshandelt und gedemütigt hat. Der Anblick des Opfers weckt Tonis Dämonen. Sie ist überzeugt den Schuldigen längst zu kennen. Kann der Gerichtsmediziner Tom Mulder, Toni privat, sowie auch bei ihren Recherchen helfen?
Bei vorliegendem Roman handelt es sich um eine Erzählung im auktorialem Stil. Viele Dialoge und kursiv gedruckte Gedanken erzeugen einen sehr lebendigen Roman. Eingeteilt in 55 übersichtliche Kapitel in nicht zu kleiner Schrift, am Ende eine Danksagung. In Windeseile habe ich die 400 Seiten des Krimis gelesen, man wird schnell von der Geschichte gepackt und mitgerissen. Die Spannung begann schon bei der Auffinde-Situation und der Spannungsbogen blieb stetig hoch, bis auf den letzten Seiten der wahre Mörder offenbar wurde. Ich habe voller Aufregung mit ermittelt, den Täter verworfen, wieder ins Auge gefasst und war am Ende trotzdem überrascht - toll gemacht. Dass es sich bei vorliegendem Krimi, um den 2. Fall für die Kommissarin handelt änderte nichts an der Tatsache, dass ich jederzeit in der Lage war dem Plot zu folgen, obwohl die Autorin immer wieder auf die Vorgeschichte eingeht. Es machte mir eher Lust, den 1. Teil unbedingt auch noch zu lesen. Viel Spaß hatte ich außerdem an den lustigen Wortgeplänkeln der Kollegen. („Hast du heute bei den Kollegen vom Rauschgift in der Asservatenkammer gefrühstückt, oder warum bist du so gut drauf.“) Manuela Obermeier hat ihre handelnden Personen gut beschrieben und charakterisiert, man meint sie genau zu kennen. Die persönlichen Probleme der Protagonistin Toni Stieglitz, waren sehr glaubhaft geschildert. Ich konnte mich gut in ihre Situation und Handlungen hinein fühlen, sehr betroffen gemacht hat mich das Verhältnis zu ihren Eltern. Da die Privatsache mit ihrem brutalen Ex-Freund Mike noch nicht abgeschlossen ist und die Protagonistin über eine „Option abseits der Gesetze“ nachdenkt, hoffe ich auf eine weitere Fortsetzung, bei der der smarte Gerichtsmediziner Mulder einen wichtigen Teil einnimmt. Auch die Beziehung zu ihrer Kollegin und Lieblingsfeindin Beate Krahl lässt im nächsten Band auf interessante Verwicklungen hoffen. Der Eindruck, dass die Autorin genau weiß von was sie schreibt liegt wohl daran, dass sie selbst Polizeihauptkommissarin ist. Absolute Leseempfehlung an alle Leser die sich von diesem spannenden Krimi bestens unterhalten lassen wollen und verdiente 5 Lesesterne.