Für Lars und die anderen Kinder

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miss norge Avatar

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Warum mussten mehrere Menschen sterben, die eigentlich keinen direkten Bezug zueinander hatten, außer das sie mit Migrationshintergrund in Norwegen gelebt haben? Der Prolog beginnt schon sehr spannend im Jahre 1988 und dieser hat mich auch sofort in seinen Bann gezogen. Dann springen wir in die Gegenwart und lernen Clara und Haavard kennen. Das Paar lebt mit den gemeinsamen Söhnen Andreas und Nicolai ein gutes Leben. Er arbeitet als Kinderarzt im Krankenhaus und sie ist in der Verwaltung beim Justizministerium angestellt, mit Aufstiegschancen. Als der 4jährige Faisal von seinen Eltern ins Krankenhaus eingeliefert wird, angeblich sei er vom Baum gefallen, finden Haavard und die anderen Ärzte weitere Verletzungen und blaue Flecken. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte an Fahrt auf, als Faisals pakistanischer Vater aus im Gebetsraum des Krankenhauses erschossen wird. Während des Verlaufs der Story geraten immer andere Personen ins Visier der Polizei, die eigentlich keine große Rolle spielt und nur nebensächlich Erwähnung findet. Vielmehr entwickelt sich zum Ende hin das Spiel des Jägers und des Gejagten. Hier treibt die Autorin die Spannung in die Höhe und man denkt, ach ne, kommt der Täter damit etwa durch, oder wird er doch noch zur Rechenschaft gezogen? Wie es endet verrate ich natürlich nicht. Was mich regelrecht begeistert hat ist, die Wendung in der Mitte des Buches, denn damit hätte ich so gar nicht gerechnet. Ab diesem Punkt hatte ich das Gefühl die Spannung auf zwei Arten zu erleben, man weiß wer es ist, aber trotzdem ist man so gefesselt ob derjenige erwischt wird, oder weitere Morde begehen kann? Mich konnte Ruth Lillegraven restlos überzeugen, ein gelungenes Debüt.
✿ Mein Fazit ✿
Ein spannender Norwegen-Thriller mit einem Thema, das wirklich viel mehr Beachtung braucht.