Wie viele Kinder müssen noch sterben?

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froschman Avatar

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Haavard, Kinderarzt in der Osloer Universitätsklinik, ist wieder einmal entsetzt. Ein vierjähriger pakistanischer Junge wird ohnmächtig von seinem Vater direkt in die Kinderabteilung gebracht, angeblich vom Baum gefallen. Der kleine Faisal weist überall Hämatome auf, sodass Haavard sicher ist, das Kind wird zu Hause schwer misshandelt. Faisal überlebt seine Verletzungen nicht. Der Vater wird später im Gebetshaus des Krankenhauses erschossen aufgefunden.
Clara, die Gattin von Haavard, ist als Verwaltungsjuristin beim Justizministerium angestellt und bereitet ein Gesetz zum Schutz vor Kindesmisshandlungen vor. Dieses wird abgelehnt, weil „Wichtigeres“ anstehe. Sie ist entsetzt.
Haavard sucht in alten Krankenhausakten, ob es noch weitere Fälle gab, bei denen Kinder misshandelt wurden und stellt eine Liste von Tätern zusammen
Da wird eine iranisch-stämmige Geschäftsfrau ermordet, sie war auch auf dieser Liste, und wieder war Haavard in der Nähe. Er gerät ins Visier der Polizei. Handelt es sich hierbei etwa um einen Mord aus Fremdenhass?

Der Roman handelt in den Jahren 1988 (Kindheit von Clara) und 2015. Jedes der 75 Kapitel ist mit dem Namen bezeichnet, aus dessen Sicht in der Ich-Form erzählt wird. Das schafft etwas Verwirrung, aber auch Spannung. Leicht zu lesender Krimi, sehr flüssig geschrieben. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.