Anspruchsvolles Fantasybuch im chinesischen Setting

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zimtie Avatar

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"Till the End of the Moon 1: Verdorbenes Herz" ist der erste Band einer vierteiligen Romantasy-Reihe.
Das Cover und der Farbschnitt sind total hübsch anzusehen und zeigt natürlich deutlich den asiatischen Touch und, dass das Buch zum Genre Fantasy gehört.

Inhaltlich geht es um Li Susu als Protagonistin, die in der Zeit zurückreist um die Welt vor der Vorherrschaft des Dämonengottes Tantai Jin zu retten. Sie trägt die Verantwortung, die sterblichen und unsterblichen Wesen vor ihrem Untergang 500 Jahre später zu bewahren, indem sie den Dämonenknochen von Tantai Jin findet und entnimmt. Dafür schlüpft sie in den Körper von Ye Xiwu und fortan muss sie es schaffen, Tantai Jin auf den Fersen zu bleiben und ebenfalls herausfinden, wie sie seinen Übrgang zur dämonischen Macht ein Ende bereiten kann.

Die Geschichte ist in fünf Akte mit jeweiligen Unterkapiteln aufgegliedert. Die POV liegt größtenteils bei Li Susu, jedoch wird stellenweise auch ein Einblick in die Gefühle und Gedanken anderer Figuren gewährt.

Den Schreibstil würde ich als durchaus anspruchsvoll und gehobener bezeichnen. Ich musste mich beim Lesen stellenweise sehr konzentrieren und oftmals auch Sätze mehrfach lesen, bis sich mir der Sionn dahinter erschlossen hat. Zudem gibt es wirklich eine enorme Menge an Figuren und Elementen, die aber glücklicherweise sehr detailliert aufgelistet und erklärt sind.
Dafür gibt es am Anfang des Buches einen Stammbaum und eine Auflistung der Figuren. Außerdem befindet sich am Ende des Buches ein sehr umfangreiches Glossar, in dem viele der Fantasyelemente bzw. chinesischen Begriffe erklärt werden. Viele davon werden auch bereits an entsprechender Stelle in der Geschichte als Fußnote eingefügt, welches den Lesefluss begünstigt, da man nicht jedesmal zum Glossar blättern muss für eine Erklärung.

Ich war sehr beeindruckt von der Darstellung der Charaktere. Tantai Jin als angehender Dämonengott wird so authentisch dargestellt in seiner Skrupellosigkeit und seinem kalten Wesen, dass ich mich nicht daran gestört habe, dass die die zuvor angemerkte Romance in diesem Band quasi nonexistent war.
Auch Li Susu ist so eine starke, clevere und zielstrebige Figur, von der ich sehr angetan war. Sie hatte gleichzeitig so etwas herrlich naives und unschuldiges an sich, das mit ihrer eigentlichen Persönlichkeit einhergeht, die sie 500 Jahre später ist.

Ich habe mir stellenweise etwas mehr Handlung gewünscht. Manche Szenen fand ich leider eher langweilig und wirkten eher so, als solle die Geschichte noch künstlich in die Länge gezogen werden.

Das Ende kam leider so abrupt und mit einem Cliffhanger, was ich einerseits total schade fand aber andererseits natürlich verstehen kann, da ja noch weitere drei Bände folgen werden.

Ob ich den Folgeband lesen werde, weiß ich noch nicht. An sich fand ich den Plot sehr spannend und würde gerne wissen, wie es mit den Figuren weitergeht. Aber ich fand den Leseprozess an sich etwas anstrengend durch den Schreibstil, mit dem ich leider nicht so warm geworden bin und den üppigen Begrifflichkeiten und der Quantität der Charaktere/Namen, bei denen ich auch Schwierigkeiten hatte, diese auseinanderzuhalten.