Recht verworren und chaotisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ryukforapples Avatar

Von

In einer Welt, in der Dämonen die Menschheit bedrohen, wird der mächtige Dämonengott Tantai Jin geboren, ein Mann dessen Schicksal es ist, alles ins Verderben zu stürzen. Um dies zu verhindern, wird die Kultivatorin Li Susu in die Vergangenheit geschickt, wo sie in den Körper einer anderen Frau schlüpft, um Tantai Jin aufzuhalten, bevor er die Welt ins Chaos stürzt.

Der Einstieg in das Buch gestaltet sich zäh, da sich die komplexen Familienverhältnisse über viele Seiten erstrecken und es einige Zeit braucht, um sich in der Welt und den Namen zurechtzufinden. Der Familienstammbaum zu Beginn ist zwar hilfreich, doch bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt, vergeht eine ganze Weile. Wenn sie dann endlich in Schwung kommt, überzeugt sie mit interessanten Elementen und einer dichten Atmosphäre, bleibt aber stellenweise verworren und chaotisch. Der rote Faden ist erkennbar, doch die Handlung wirkt oft, als würde sie um das Wesentliche herumschleichen. Die romantische Entwicklung ist äußerst langsam und für meinen Geschmack zu zurückhaltend, da insgesamt zu wenig passiert.

Mit den Figuren wurde ich nur schwer warm. Da die Hauptfigur Li Susu nicht sie selbst ist, sondern in einer anderen Identität handelt, fällt es schwer, eine emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Sie bleibt distanziert und betrachtet vieles mit kühler Rationalität. Am interessantesten war für mich Tantai Jin, dessen Charakter durchaus Tiefe besitzt, aber auch hier blieb die emotionale Bindung aus. Insgesamt konnte mich das Buch trotz einiger starker Momente und einer originellen Idee nicht ganz überzeugen.