YA Zeitreiseroman, der mich leider nicht fesseln konnte!

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mrsmurphy Avatar

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Mit „Timelock – Zeitrebellen“, erschienen im Verlag Ravensburger, hat Michael Peinkofer den ersten Band seiner Trilogie „Timelock“ vorgelegt. Zentrales Thema des Young Adult Romans ist die Zeitreise. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Wir haben einmal den jungen Jason, der als Nummer J-4418 in einem Heim lebt und schon immer das Gefühl hatte, irgendwas stimmt nicht. Die zweite Handlungsebene spielt im Untergrund von Kyoto und verfolgt die beiden Kinder Otaku und Hana. Die Handlung rast in der ersten Hälfte des Romans nicht wirklich spektakulär voran. In beiden Handlungssträngen lernen wir die Protagonisten sowie ihre Umgebung erst einmal ausführlich kennen. Nach rund 150 Seiten wurde ich tatsächlich ein wenig ungeduldig. Wann geht’s denn endlich los mit der Zeitreise? Hier merkt man stark, dass der Plot über drei Romane tragen soll. Ungefähr ab Seite 200 wird die Handbremse gelöst und es geht auf die Reise durch die Zeit.

Ich bin ein großer Zeitreise Fan. Ich habe schon etliche Romane zum Thema gelesen. Wer hat sich nicht selbst schon mal die Frage gestellt, wohin würde ich reisen, was würde ich tun? Stephen King als Beispiel lässt seinen Protagonisten Jake Epping ins Jahr 1958 reisen. Die Faszination, plötzlich in einer anderen Zeit zu sein, wird beeindruckend anhand einer kleinen Szene geschildert. Jake geht in der Vergangenheit erst mal in einen Diner und trinkt ein frisch gezapftes Root Beer, das so ganz anders, tausend Mal besser, schmeckt, als in der Gegenwart. Wir Lesenden schmecken nahezu den Unterschied auf unseren Lippen, so gut ist die Erfahrung geschildert.

Zurück zu Michael Peinkofer. Diese Gefühle, die ein Zeitreisender durchlebt, wenn er plötzlich merkt, dass er in der Vergangenheit ist, werden für meinen Geschmack überhaupt nicht eingefangen. Ja, okay, da ist jetzt ein Mammut und die Pyramide im Bau ist auch ganz nett, aber alles nix Außergewöhnliches. Hier wurde meine Erwartungshaltung leider überhaupt nicht getroffen, dementsprechend hat mich leider die Geschichte auch nicht fesseln können.